Paris Saint-Germain Tuchel: «Einfach die besten Spieler zu haben, das reicht nicht»

tbz

18.10.2018

Sein Ziel ist vor allem die Champions League – Thomas Tuchel.
Sein Ziel ist vor allem die Champions League – Thomas Tuchel.
Bild: Getty

Paris Saint-Germain spielt bisher unter Thomas Tuchel ganz gross auf. Aber der deutsche Trainer weiss: Der Weg zum grossen Ziel, der Champions League, ist noch lang.

Bei Paris Saint-Germain gehen einige der ganz grossen Namen der Fussballwelt ein und aus: Neymar, Kylian Mbappé oder Marco Verratti. Das alleine reicht allerdings nicht aus. Dieser Meinung ist zumindest der seit Sommer bei PSG als Cheftrainer tätige Thomas Tuchel. «Einfach die besten Spieler zu haben, reicht nicht aus. Wir haben einige der besten Spieler der Welt, aber wir müssen wie ein Orchester spielen», so der 45-jährige Deutsche gegenüber der klubinternen Website. «Es reicht nicht, sie einfach spielen und Spass haben zu lassen.»

Einfach spielen und Spass haben, genau so stellt sich der neutrale Zuschauer wohl die Einstellung des brasilianischen Superstars Neymar vor. Könnte es zwischen den beiden also schon bald knistern? Nein, denn hinter der lässigen Fassade Neymars steckt wohl ein knallharter Profi. «Wir trainieren hart. Wir müssen uns taktisch und technisch weiter verbessern, die ganze Mannschaft. Aber es ist auch wichtig, dass die Spieler mit einem Lächeln zum Training erscheinen», so Tuchel weiter.

Schwache französische Liga

Diese Mischung aus Spass und Ernst ist wohl zwingend für jede Fussballmannschaft, bei PSG aber besonders wichtig. In den letzten beiden Jahren schied das Team aus der französischen Hauptstadt in der Champions League jeweils bereits im Achtelfinale aus. Ein möglicher Grund dafür ist, dass der Unterschied zwischen dem «Spass» in der schwachen heimischen Liga und dem «Ernst» in der Champions League zu gross ist.

Das war auch dieses Jahr wieder zu sehen: In der Liga hat das Star-Ensemble bisher alle neun Partien souverän gewonnen, in der Champions League hingegen gab es beim ersten Aufeinandertreffen mit einem grossen Gegner auch gleich die erste Klatsche. Das schmeichelhafte Resultat (2:3) lässt es zwar nicht vermuten, aber klar ist: Die Pariser gingen an der Anfield Road unter.

Tuchel muss es also irgendwie schaffen, dass die Mannschaft in diesen grossen Spielen bereit ist. Das tiefere Niveau der französischen Liga muss dabei nicht unbedingt ein Nachteil sein, im Vergleich zu anderen Mannschaften hat PSG die Möglichkeit, vor wichtigen CL-Spielen die Stars in der Liga zu schonen. Der deutsche Trainer weiss das: «Die Erholungszeit bei den Spielern ist mindestens genau so wichtig, wie die Zeit, in der wir trainieren.»

Die Frage ist, ob sie davon profitieren können. Den nächsten richtigen Test gibt es für PSG am kommenden Mittwoch im Heimspiel gegen Napoli (live auf Teleclub).

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