Während PSG-Trainer Thomas Tuchel sich über Neymars provokative Ader beklagte, ist der Deutsche selbst kein einfacher Zeitgenosse, wie sein Schützling Julian Draxler erklärt. Kylian Mbappé zufolge flucht er zudem ständig.
Am Dienstagabend kommt es in der Königsklasse zum Kracherduell zwischen Real Madrid und PSG (ab 21 Uhr live auf Teleclub). Die Franzosen haben im Gegensatz zu ihrem Gegner bereits das Achtelfinal-Ticket gelöst. Trotzdem herrscht derzeit Unruhe im Klub.
Real-Trainer Zinédine Zidane schwärmte vor dem Spiel an der Pressekonferenz ausgerechnet von PSG-Stürmer Kylian Mbappé und gestand: «Ich bin in ihn verliebt.» Sein Antipode Thomas Tuchel nahm die öffentliche Liebesbekundung von Zidane für seinen Schützling gelassen: «Manchmal ist das so. Wenn man jemanden nicht haben kann, dann will man diese Person unbedingt.»
Die Probleme mit Neymar
Vielmehr Sorgen bereitet ihm offenbar der tägliche Umgang mit Neymar. In einem Interview mit «France Info» gesteht er, dass Neymar «nicht einfach zu handhaben ist». Tuchel über den Brasilianer: «Er hat ein grosses Herz. Aber er zeigt nicht immer, dass er ein grosszügiger, vertrauenswürdiger Mann ist. Manchmal ist er ein Provokateur und das ist eine Schande, weil es unnötig ist.» Es passiere immer dann, wenn es ihm nicht gut gehe, so Tuchel.
Er habe es ihm auch persönlich gesagt, so der 46-Jährige. Eine Krise oder gar eine Fehde will der Fussballlehrer aber nicht ausmachen, schliesslich «lache man immer viel zusammen». Doch bei Tuchel herrscht nicht immer Sonnenschein. So gestand Mbappé in einem Interview mit «Spiegel»: «Ich kenne leider keine schönen Wörter auf Deutsch. Nur Schimpfwörter wie Scheisse. Mein Trainer ist Deutscher, und der sagt das ständig, wenn ihn etwas nervt. Scheisse, Scheisse!»
Draxler: «Tuchel kann ein schwieriger Typ sein»
Auch Tuchels Landsmann Julian Draxler räumte ein, dass die Arbeit mit seinem Vorgesetzten beim französischen Meister nicht immer einfach ist. «Ich bin sehr zufrieden mit unserer Zusammenarbeit», sagte der 26-jährige deutsche Nationalspieler «SPOX» und «DAZN». «Es stimmt aber, dass er manchmal ein schwieriger Typ sein kann.»
Wenn die Mannschaft Tuchels hohen Ansprüchen gerecht werde, gebe es mal Tage, an denen er etwas lockerer wirke, berichtet Draxler. «Dann gibt es zum Beispiel einen Mittwoch, an dem noch alles gut ist, und am Donnerstag schreit er plötzlich irgendwen zusammen und sagt, so gehe es nicht weiter.» Tuchels fachliche Kompetenz sei aber unumstritten. Er habe den früheren BVB-Coach als «sehr offenen, sehr direkten und sehr korrekten Menschen» kennengelernt, sagte der Ex-Schalker.