Der VAR ist bei einigen norwegischen Fussballfans ein rotes Tuch. Seit Wochen protestieren Zuschauer gegen den Videoassistenten, am vergangenen Sonntag erreichten die Proteste ihren Höhepunkt.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- In Norwegen wollen einige Fussballfans den VAR abgeschafft haben. Am vergangenen Sonntag warfen Zuschauer bei einem Erstliga-Spiel aus Protest Fischbällchen und Tennisbälle auf das Spielfeld.
- Die Partie zwischen Rosenborg Trondheim und Lilleström SK musste aufgrund der Proteste abgebrochen werden.
- Der Verband und die beiden Vereine werden nach dem Spielabbruch über das weitere Vorgehen sprechen.
Es ist der neuste Trend in den Fanszenen: Passt einem etwas nicht in den Kragen, wirft man einfach mal Dinge auf das Spielfeld. In der Bundesliga stellten sich Menschen mit Tennisbällen gegen einen neuen Investoren-Deal, in der Super League flogen Radiergummis en Masse wegen der Kollektivstrafen.
In Norwegen haben sich Fans des nationalen Fussballs kürzlich ein weiteres Wurfobjekt ausgedacht. Am vergangenen Sonntag warfen Chaoten Fischbällchen auf das Spielfeld. Später zündeten sie Pyros und warfen Tennisbälle. Das kommunizierte Ziel dahinter: Den VAR loswerden. Das Spiel zwischen Rosenborg Trondheim und Lilleström SK musste letzlich abgebrochen werden.
Der Ball liegt beim Verband und den Klubs
«Ich würde sagen, dass das Spiel heute Abend ein Sieg für die Anti-VAR-Fans war», sagt ein Sprecher einer Lilleström-Fangruppe beim norwegischen Medium «VG» (via «Der Standard»). Der Spielabbruch sei aber nicht das Ziel gewesen.
Und eben diesen Abbruch verärgert Rosenborg-Trainer Alfred Johansson. Er verstehe, dass die Fans eine Meinung haben. Aber man sei verärgert, dass man das Spiel nicht austragen konnte.
In Norwegen wehren sich schon länger viele Fans gegen den VAR. In Nachbarland Schweden beispielsweise wurde der Videoassistent gar nie eingeführt. Die Szenen am vergangenen Sonntag waren der bisherige Höhepunkt der Proteste. Der Verband und die Vereine werden nach dem Spielabbruch nun über das weitere Vorgehen sprechen.