Weil es in der Bundesliga rein theoretisch bereits Anfang April wieder zur Sache gehen könnte, nimmt der VfL Wolfsburg den Trainingsbetrieb wieder auf – unter erschwerten Bedingungen.
In der Super League ruht der Ball bis mindestens Ende April, in der Bundesliga dagegen sind die Partien bisher erst bis Anfang April ausgesetzt. Auch wenn die Fortsetzung des Spielbetriebs in eineinhalb Wochen eigentlich nicht denkbar ist – für den VfL Wolfsburg ist die Ungewissheit Grund genug, den Trainingsbetrieb an diesem Montag wieder aufzunehmen.
Damit folgt man dem Beispiel von Red Bull Leipzig, das bereits seit einigen Tagen wieder trainiert. Der Ball muss bei den Wölfen zwar vorerst noch ruhen, in den Krafträumen der Volkswagen Arena dagegen geht es zünftig zur Sache. «Natürlich möchten wir alle lieber Fussball spielen, aber wir müssen die Situation jetzt so annehmen. Es ist unser Job, uns weiter fit zu halten – egal ob zu Hause oder in kleinen Gruppen zusammen wie jetzt gerade», sagt etwa Stürmer Daniel Ginczek gegenüber NDR.
Zahlreiche Einschränkungen
Allerdings bringt die Rückkehr zum Trainingsbetrieb diverse erschwerende Massnahmen mit sich, um den Ausbruch des Coronavirus innerhalb der Mannschaft zu verhindern. Dabei ist die Aufteilung der Mannschaft in kleine Gruppen, wobei jede Gruppe zeitlich versetzt trainiert, nur eine von zahlreichen Sicherheitsmassnahmen. Auf Anfrage von «Bluewin», ob dabei auch das in Deutschland frisch geltende Versammlungsverbot ab zwei Personen eingehalten wird, hat der VfL bisher noch nicht reagiert.
Ansonsten muss jeder Spieler vor dem Trainingsbeginn zum Fiebermessen antraben, bevor die Profis Zutritt zur Besprechung mit Trainer Oliver Glasner erhalten. Diese wird für den Moment in einem grossräumigen Gebäude abgehalten – statt wie gewohnt in der Kabine. Zudem bekommt jeder Spieler eine eigene Dusche zugewiesen, die nach jeder Nutzung desinfiziert wird.
Eine «Ausnahmeregelung» erhalten
«Aktuell ist der Stand, dass ab dem 2. April wieder gespielt wird. Auch wenn das unrealistisch scheint, müssen wir es annehmen und uns darauf einstellen», begründet VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke den Schritt. Dank einer Sonderbewilligung könnten die Wölfe auch auf dem Rasen wieder loslegen. «Wir haben eine Ausnahmeregelung beantragt und die auch erhalten.»
Nichtsdestotrotz ist man mit der vorherrschenden Situation allerdings unzufrieden: «Jeder weiss, dass der 4. April nicht haltbar ist. Ich fände es schön, wenn die DFL eine etwas längere Auszeit verkünden könnte.»
Die deutsche Fussballliga entscheidet am Dienstag, ob der Spielbetrieb tatsächlich Anfang April wieder aufgenommen wird. Je nach Entschluss hätte man sich bei den Wölfen vielleicht einfach noch einen Tag länger gedulden müssen …