U21-EM Wieder ein «Biscotto»? Italien wittert Verschwörung

jar

25.6.2019

Patrick Cutrone kann es nich fassen: Die Italiener sind an der U21-EM ausgeschieden.
Patrick Cutrone kann es nich fassen: Die Italiener sind an der U21-EM ausgeschieden.
Bild: Getty

Vor dem Spiel war klar, dass Italien an der U21-EM ausscheidet, wenn Frankreich und Rumänien Unentschieden spielen. Nach dem Endresultat von 0:0 glauben viele Italiener an eine Absprache.

Weil nur der beste Gruppenzweite neben den drei Gruppensiegern den Sprung in die Halbfinals schafft, bedeutet für Italien an der Heim-U21-EM bereits die Vorrunde Endstation. Zwar hat die «Squadra Azzurra» die Spiele gegen Spanien und Belgien gewonnen, gegen Polen aber überraschend 0:1 verloren. Wegen des schlechteren Torverhältnisses gegenüber den Spaniern reichte es nur zu Platz zwei in der Gruppe und Italien musste hoffen, dass es im abschliessenden Spiel der Gruppe C einen Sieger gibt.

Doch wie von den Italienern befürchtet trennen sich Frankreich und Rumänien Unentschieden – und zwar torlos. In einem Spiel, bei dem verständlicherweise keines der beiden Teams unnötiges Risiko eingehen will. Das zeigt etwa ein Eckball in der 51. Minute, bei dem die Franzosen mit gerade einmal vier Spielern im Strafraum «versuchen», zum Torerfolg zu kommen.

Mit je sieben Punkten ziehen Frankreich und Rumänien in die Halbfinals ein. In Italien werden Erinnerungen an die EM 2004 wach, als sich Schweden und Dänemark im letzten Gruppenspiel 2:2 trennten und so für das Aus der Italiener sorgten. Vom «Biscotto» war damals die Rede, was übersetzt «Keks» bedeutet, in Italien aber für «Verschwörung» oder «Absprache» steht.

«Albtraum Biscotto»

Schon vor dem Spiel zwischen Frankreich und Rumänien fürchteten die italienischen Zeitungen einen erneuten «Biscotto». «Albtraum Biscotto! Italien droht die Gefahr, wegen einer Absprache zwischen Rumänien und Frankreich auszuscheiden», schrieb etwa die Zeitung «Corriere della Sera».

Nach dem Spiel ärgerte sich die «Gazzetta dello Sport» über das  «angekündigte 0:0», nahm das Aus der «Azzurri» aber auch mit Humor und stellte auf der Webseite ein paar Kekse-Tweets von aufgebrachten Fans zusammen, um auf das vermeintlich abgekartete Spiel hinzuweisen. 

Für Italiens U21 endet der Traum vom EM-Titel im eigenen Land. Spanien, Frankreich, Deutschland und Rumänien heissen die vier Nationen, die den Titel unter sich ausmachen – und sich nebenbei auch für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 qualifiziert haben.


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