Champions League Wird die Königsklasse in Zukunft am Wochenende ausgetragen?

jar

12.12.2018

Rollt der Champions-League-Ball künftig am Wochenende?
Rollt der Champions-League-Ball künftig am Wochenende?
Bild: Getty Images

Gemäss einem Bericht der «Sport Bild» diskutieren die Bosse des europäischen Klubfussballs über eine Reform der Champions League. Die Spiele könnten künftig nicht mehr am Dienstag und Mittwoch, sondern am Wochenende stattfinden.

Kaum haben sich die Fussball-Fans an die neuen Anspielzeiten gewöhnt, droht der Champions League bereits die nächste Anpassung: Offenbar plant die UEFA, dass die Partien nicht mehr unter der Woche ausgetragen werden. Präsident Aleksander Ceferin soll sich darüber mit Juve-Boss Andrea Agnelli, dem Chef von Europas mächtigem Klub-Verband ECA, unterhalten.

Grund dafür ist das weltweite Interesse an der Königsklasse. Anspielzeiten am Samstag und Sonntag würden auf anderen Kontinenten weitaus mehr Zuschauer vor den Fernseher locken als bisher. In Chinas Hauptstadt Peking zum Beispiel ist es 4 Uhr morgens, wenn YB heute Abend um 21 Uhr Juventus empfängt (live auf Teleclub und Bluewin).

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin (l.) und ECA-Boss Andrea Agnelli wollen offenbar die Champions League umkrempeln.
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin (l.) und ECA-Boss Andrea Agnelli wollen offenbar die Champions League umkrempeln.
Bildmontage Bluewin (Getty)

Was wären die Folgen, wenn die Champions League am Wochenende stattfinden würde? Die nationalen Ligen müssten ihre Partien vermehrt unter der Woche austragen. Agnelli soll deshalb auch eine Verkleinerung der Top-Ligen in Betracht ziehen, womit er auf Widerstand stösst.

«Die nationalen Wettbewerbe unserer Mitglieder stehen im Zentrum des Profifussballs. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit wird es sein, den notwendigen Platz im Terminkalender zu sichern, damit unsere Ligen und ihre Klubs ihre eigenen nationalen Wettbewerbe weiterentwickeln können», zitiert «Sport Bild» Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fussball Liga (DFL) und Chef des World Leagues Forums, das unter anderem elf europäische Ligen vertritt.

Entscheidung könnte 2019 fallen

Selbstverständlich geht es diesem Plan vor allem um eines: viel Geld. Agnelli möchte augenscheinlich auch mehr Champions-League-Spiele. Es sollen zwar weiterhin 32 Teams in der Königsklasse antreten, statt acht Vierergruppen will der Juve-Präsident aber vier Achtergruppen. Die Klubs würden dann statt sechs, künftig 14 Gruppenspiele bestreiten, was ihnen mehr Prämien der UEFA und mehr Einnahmen durch Ticketverkäufe garantieren würde.

Auch die UEFA selbst würde von einer solchen Reform profitieren. Laut Ceferin würden zwei Expertengruppen derzeit an einer Reform der Königsklasse arbeiten, die Pläne beziehen sich auf die Zeit nach 2024. Eine Entscheidung könnte allerdings schon 2019 fallen.

Der europäische Fussballverband dementiert die Gerüchte um eine Reform jedoch. «Die UEFA und ihr Präsident haben nie darüber gesprochen», heisst es in einer Mitteilung. Und weiter: «Medienberichte, die etwas anderes vermuten lassen, sind völlig unbegründet.»

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport