Schweizer Nati Xhaka: «Jetzt ist Zeit zu liefern, gesprochen haben wir genug»

pat

13.11.2020

Granit Xhaka will mit der Schweizer Nati den Abstieg in die Liga B der Nations League verhindern.
Granit Xhaka will mit der Schweizer Nati den Abstieg in die Liga B der Nations League verhindern.
Bild: Keystone

Wie hat sich die Schweizer Nati in den letzten Jahren entwickelt und was würde der Abstieg in die Liga B bedeuten? An der Pressekonferenz vor dem Spanien-Spiel beantwortet Granit Xhaka unter anderen diese Fragen.

Verliert die Schweiz am Samstag in der Nations League gegen Spanien (20:45 Uhr im Live-Ticker), dann steht die Nati bereits vor dem letzten Gruppenspiel gegen die Ukraine als Absteiger fest. Was würde der Abstieg in die zweite Liga bedeuten? «Das wäre eine enorme Enttäuschung, weil wir uns mit den besten Mannschaften messen wollen», so Xhaka. Auch mit Blick auf kommende EM- oder WM-Auslosungen wäre es ein Nachteil.

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Der delikaten Aufgabe ist sich Xhaka bewusst: «Gegen Spanien werden wir keine fünf Tormöglichkeiten haben, vielleicht sind es zwei, drei und dann müssen wir mindestens zwei nutzen.» Im Hinspiel hätten die Spanier auch nicht viele Chancen gehabt, aber eiskalt zugeschlagen, das habe den Unterschied gemacht. «Morgen wird es ein komplett anderes Spiel geben und auf jeden Fall eine bessere Schweiz.»

Davon, dass die Schweiz in der öffentlichen Beurteilung zu schlecht wegkomme, will Xhaka nichts wissen: «Der Anspruch an uns selber ist sehr hoch, wir wollen ja auch Grosses erreichen. Wir reden auch darüber, darum muss man die Kritik annehmen. Jetzt müssen wir liefern, gesprochen haben wir genug.» Die Ambitionen herunterschrauben, das wolle man aber nicht.

«Wir können mit dieser Mannschaft Grosses erreichen»

Wichtig sei, dass man die Fehler abschalte, damit meine er nicht nur jene in der Defensive, so müsse etwa auch der letzte Pass präziser sein. Wenn das gelinge, glaube er, «dass die Mannschaft ab morgen eine grosse Zukunft hat». Und natürlich müssten sie auch selbstkritisch sein. Es dürfe nicht sein, dass man die erste Mannschaft von Belgien «zerstöre» (5:2-Sieg in der letzten Nations-League-Kampagne) und dann gegen deren B-Mannschaft verliere. «So was darf nicht passieren.»

Denn von der Qualität der Mannschaft ist er überzeugt. Auf die Frage, ob er das Gefühl habe, dass die Schweizer Nati näher an der Weltspitze dran sei als bei der WM 2018, antwortet Xhaka, ohne mit der Wimper zu zucken: «Hundert Prozent, ja. Ich glaube, die Mannschaft hat sich enorm verbessert. […] Wir können mit dieser Mannschaft Grosses erreichen.» Mahnend schiebt er erneut nach: «Gesprochen haben wir genug, jetzt müssen wir liefern.»

«Wir sind eine grosse Familie geworden»

Auf die Qualitäten der Mannschaft angesprochen, meint der Captain: «Die grösste Qualität ist, dass wir uns seit Jahren kennen. Wir haben einen grossen Teamspirit, auch neben dem Platz haben wir es sehr lustig. Wir sind eine grosse Familie geworden.» Sie würden viel zusammen unternehmen, dies sei aber im Moment nicht möglich, da sie sich aufgrund der Coronapandemie an die Hygienevorschriften zu halten hätten.

Verbesserungspotenzial wittert Xhaka neben der Fehlerminimierung auch bei der Kommunikation: «Wir müssen viel, viel mehr reden auf dem Platz. Ich werde nicht in jedem Spiel auf dem Platz stehen, darum müssen auch die anderen Verantwortung übernehmen. Wir haben viele junge Spieler, die vielleicht ein bisschen schüchtern sind.» Doch das Alter sei kein Grund, sich zurückzunehmen.

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