Gladbach-Goalie Yann Sommer spricht im Interview mit «SRF» unter anderem über den neuen «Corona-Alltag» und über den bereits jetzt legendären Nati-Song.
Privat mache er das beste aus der schwierigen Situation, noch nie habe er so viel Zeit für seine Familie gehabt, meint Sommer im Instagram-Interview mit «SRF». «Ich geniesse das sehr, auch mit meiner kleinen Tochter, die ihren Papi jetzt noch besser kennengelernt hat in den letzten Tagen.» Sein Alltag sei ein komplett anderer als zuvor, um halb sechs stehe er jeweils auf und versuche seine kleine Tochter (Mila kam am 31. Oktober 2019 zur Welt) zu unterhalten.
Als Familie würden sie versuchen, einen geregelten Tagesablauf aufrecht zu erhalten. Das Training gehe für ihn ja auch weiter, einfach in den eigenen vier Wänden. «Wir müssen schauen, dass wir fit sind, wenn es weitergeht.» Wann das ist, steht derzeit noch in den Sternen. Nur so viel steht fest: Vor Ende April wird es keinen Ernstkampf geben. Dass mitten in der Saison der ganze Druck abrupt abfällt, sei nicht ganz einfach. «Es ist wichtig, dass wir nicht in einen Ferienmodus fallen.»
Dass die EM um ein Jahr verschoben worden sei, sei die einzig richtige Entscheidung: «Es wäre fatal, jetzt ein Turnier durchzuführen in mehreren Ländern und vielen Zuschauern. Und eine EM ohne Zuschauer, das sei nicht das gleiche.» Als Sportler sei das natürlich enttäuschend, «aber Fussball ist im Moment überhaupt nicht wichtig».
Wie jeder andere, mache auch er sich Gedanken, wie es nach der Krise weitergehe. Er sei kein Experte, aber man sehe ja, wie die Wirtschaft leide und das habe möglicherweise auch Auswirkungen auf das ganze Fussballbusiness.
Sommer über den Nati-Song
Die Schweizer Nati hat den Song «Imagine» performt und im Netz geteilt. Nicht weil sie gute Sänger sind, sondern weil sie ein Zeichen der Solidarität setzen wollten. Mit einer Spende an den Schweizer Berufsverband der Pflegefachpersonen unterstützen die Fussballer den Kampf gegen das Coronavirus.
«Das Echo war sehr positiv und ich habe mich gefreut, dass es so angenommen wurde. Es war cool, dass wir das als Mannschaft so machen konnten.» Sie hätten als Team etwas für die Schweiz machen wollen und sich dann entschieden, das Pflegepersonal zu unterstützen. «Wir wollten einfach als Mannschaft etwas zurückgeben.»
Natürlich hat das Video auch gerade deshalb grossen Unterhaltungswert, weil die Mehrheit der Spieler die Töne nicht wirklich trifft. Sommer mit einem dicken Grinsen im Gesicht: «Es haben mich nicht alle positiv überrascht.» Öffentlich zu singen, sei aber auch wirklich nicht jedermanns Ding. Aber alle seien mit grosser Leidenschaft dabei gewesen, das sei top.
«Und es ist ja nicht selbstverständlich, dass dann eine ganze Mannschaft dabei ist. Das hat mich wiederum positiv überrascht. Und mit wieviel Gefühl und Leidenschaft sie für die Situation gesungen haben …» Am Ende sei es ja einfach darum gegangen, die Botschaft zu übermitteln, dass die Nati die Schweiz in dieser Ausnahmesituation unterstützen will.
Das komplette Interview mit Yann Sommer, in dem er auch viele Leser-Fragen beantwortet, sehen Sie hier.