Europa League Revanche gegen Porto: YB könnte den entscheidenden Schritt tun

SDA

28.11.2019 - 04:03

Trainer Gerardo Seoane hat mit den Young Boys wichtige Spiele vor sich.
Trainer Gerardo Seoane hat mit den Young Boys wichtige Spiele vor sich.
Source: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Der FC Basel ist schon weiter, Lugano hat nur geringe Chancen weiterzukommen. So gilt das Hauptinteresse in den drei Europa-League-Spielen mit Schweizer Beteiligung dem Spiel Young Boys – FC Porto.

Mit einem Sieg stünden die Berner als Teilnehmer der K.o.-Phase im neuen Jahr fest.

Trainer Gerardo Seoane konnte den ganzen Herbst mit den Young Boys nicht so arbeiten, wie er es sich vorgestellt hatte. Zeitweilig fehlten aus den unterschiedlichsten Mannschaftsteilen neun potentielle Teamstützen. Derzeit sind noch fünf Spieler im Lazarett, die im alten Jahr nicht mehr zurückkehren werden.

Trotz der misslichen Umstände haben die Berner nur zwei von 24 Wettbewerbsspielen (Meisterschaft, Cup, Champions-League-Qualifikation, Europa League) verloren. In der Super League sind sie Leader, und in der Europa League ist die Ausgangslage sogar so komfortabel, dass sich die Young Boys mit einem weiteren Heimsieg vorzeitig für die 1/16-Finals qualifizieren.

Doch einer der beiden YB-Bezwinger in dieser Saison war just der FC Porto beim 1:2 im Hinspiel zum Auftakt der Europa League. In jenem Match waren die Berner in der Schlussphase sehr nahe am Ausgleich. Was damals, Mitte September, gewesen sei, habe im Hinblick auf das Rückspiel (im ausverkauften Stade des Suisse) nichts mehr zu bedeuten, sagte Seoane am Mittwoch vor den Medien in Bern. «Beide Mannschaften haben sich seither weiterentwickelt.»

Porto – ein harter Brocken

Man könnte eine solche Weiterentwicklung auch zu Ungunsten der Young Boys auslegen. In den letzten Wochen haben die Portugiesen in den heimischen Wettbewerben (Meisterschaft, Cup, Ligacup) kaum noch Gegentore zugelassen. Sie gewannen acht der letzten neun Spiele mit dem Torverhältnis von 19:1.

Wie viel anders verhält es sich mit YB. Allein in den letzten drei Super-League-Spielen liess sich Goalie David von Ballmoos ohne viel Eigenverschulden neunmal bezwingen. Dennoch schauten zwei 4:3-Siege heraus. «Wir können uns nicht darauf verlassen, dass wir bei den vielen Gegentoren immer ein Tor mehr schiessen als der Gegner», sagt Seoane.



Vier der fünf noch mindestens bis Januar Abwesenden sind erprobte Achsenspieler, die defensive Aufgaben übernehmen könnten oder sowieso solche innehätten: Sandro Lauper, Vincent Sierro, Gianluca Gaudino, Ali Camara. Für Seoane ist die jüngste Rückkehr von Christopher Martins ein Lichtblick. Der junge Luxemburger könnte neben Michel Aebischer im Mittelfeldzentrum wirken, sodass Captain Fabian Lustenberger (endlich) in die Innenverteidigung zurückkehren könnte, um diese zu stabilisieren. Ob er schon im Match gegen Porto rochieren wird oder vielleicht am Sonntag im Super-League-Hit in Basel, lässt Seoane offen.

In der portugiesischen Liga ist Porto nach elf Runden zwei Punkte hinter dem Erzrivalen Benfica Lissabon Zweiter, in der Europa-League-Gruppe dagegen Vierter und Letzter, drei Punkte hinter Leader YB. Das ist zu bescheiden für einen Klub mit zwei Einträgen in der Siegerliste von Meistercup und Champions League (1987 und 2004). Aber noch ist in der Gruppe G der Europa League alles möglich. Die Young Boys werden in der letzten Runde bei Co-Leader Glasgow Rangers antreten müssen, Porto wird Feyenoord Rotterdam empfangen.

Es wäre kein nutzloser Sieg



Der FC Basel könnte es sich leisten, für den Spitzenkampf gegen YB Kräfte zu schonen. Aber allein die Reise ins 2400 Kilometer entfernte südrussische Krasnodar wird etwas Substanz brauchen, die Rückreise ebenso. Obwohl die Basler die Teilnahme an der K.o.-Phase im Frühling schon sichergestellt haben, würde sich ein weiterer Sieg gegen Krasnodar – es muss kein 5:0 sein wie im Spiel im St.-Jakob-Park – lohnen. Der Sieg bringt eine Prämie von umgerechnet 620'000 Franken ein und der Schweizer Liga wertvolle Punkte für den UEFA-Koeffizienten.

Lugano braucht Tore



Wer nach vier Spielen erst zwei Punkte auf dem Konto hat, ist normalerweise ausser Rang und Traktanden gefallen. Für den FC Lugano gilt dies nicht. Wenn sie am Donnerstag das «Heimspiel» in St. Gallen gegen den FC Kopenhagen gewinnen und sich zuletzt auch beim längst nicht überzeugenden Dynamo Kiew durchsetzen, könnten die Tessiner tatsächlich noch weiterkommen. Beim jüngsten 0:0 gegen Malmö verpassten sie den Sieg mit viel Pech, und in der Meisterschaft tankten sie am letzten Wochenende mit dem 3:0-Erfolg in Thun Moral. Ohne eine angemessene Torproduktion wird es allerdings nicht gehen. In den vier Partien der Europa League trafen die Luganesi erst einmal.


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