«Es ist eine Schande» Barça tobt nach Clásico-Pleite wegen fehlender Torlinientechnik 

Syl Battistuzzi

22.4.2024

Lunin klärt gegen Yamal – auf oder doch hinter der Torlinie?

Lunin klärt gegen Yamal – auf oder doch hinter der Torlinie?

21.04.2024

Es ist der Aufreger im Clásico. War der Ball von Jungstar Yamal im Tor oder nicht? Der Video-Schiedsrichter kann es nicht auflösen. Am Ende gewinnt Real 3:2.

Syl Battistuzzi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach 90 Minuten sieht es nach einem Remis im Clásico zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona aus. Doch dann beschert Jude Bellingham den Königlichen mit einem späten Tor den Sieg.
  • In der Tabelle liegt Leader Real Madrid nun elf Punkte vor Verfolger Barça.
  • Für grosse Aufregung sorgte eine umstrittene Entscheidung nach einer halben Stunde – ein vermeintliches Tor von Lamine Yamal wurde den Gästen nicht anerkannt, weil offenbar keine Bilder da waren, welche den Ball mit vollem Umfang hinter der Torlinie zeigten.

Knapp eine halbe Stunde sind im Santiago Bernabéu gespielt, als Barça beim Stand von 1:1 eine Ecke treten darf. Raphina bringt den Ball auf den ersten Pfosten, wo Lamine Yamal mit dem Fuss gefährlich auf die kurze Ecke verlängert. Real-Keeper Andrij Lunin reagiert noch blitzschnell und kratzt die Kugel gerade noch vor der Linie. Oder etwa doch nicht?

Der Video Assistent Referee (VAR) überprüft die Szene, muss sich aber auf das menschliche Auge verlassen, um die Sachlage beurteilen zu können. In der spanischen Meisterschaft gibt es im Gegensatz zu den anderen europäischen Top-Ligen keine Torlinientechnik.

Nach minutenlanger Überprüfung hat der VAR sein Urteil gefällt – kein Tor für die Gäste, der Ball war wohl auf den verfügbaren Bildern – aufgenommen mit 35 Kameras – nicht mit vollem Umfang hinter der Linie. 

In den sozialen Medien erhitzt die Szene die Gemüter, viele User sind der Meinung, das Tor sei regulär gewesen. Auch Standbilder lassen auf einen regulären Treffer schliessen. Gemäss einer 3D-Visualisierung von BeIn Sport und Canal plus war die Nicht-Anerkennung aber offenbar korrekt.

Klar ist: Hundertprozentig lässt sich diese Szene ohne technische Hilfe nicht auflösen. Ein Grund mehr, die Torlinientechnik in der LaLiga einzuführen. Die Kosten wären dabei überschaubar.

Die Einführung der «Hawk Eye»-Technologie würde gemäss «Marca» die spanische Liga vier Millionen Euro pro Saison kosten, zwei Millionen für die erste Liga und weitere zwei für die zweite Liga. Diese Technologie wird bereits in Wettbewerben wie der Champions League, der Premier League und der Bundesliga eingesetzt.

Xavi und Ter Stegen sauer – LaLiga-Boss Tebas hält dagegen

Ein selbsternannter Gegner der Torlinientechnologie ist LaLiga-Präsident Javier Tebas. Der 61-Jährige meldete sich noch während der Partie und teilte auf X Screenshots von mehreren (alten) Presseartikeln, die sich mit fehlerhaften Entscheidungen der Torlinientechniken in Deutschland, England und Frankreich befassen. Er schrieb dazu: «Kein Kommentar ...»

Der Frust bei den Katalanen ist am Ende riesig. Die Königlichen schiessen in der Nachspielzeit noch das 3:2. Die Zentimeter-Entscheidung hatte sicher spielentscheidenden Einfluss auf den Ausgang der Partie.

Barça-Goalie Marc-André ter Stegen über die fehlende Torlinientechnik in Spanien: «Es ist eine Schande für den Fussball. Andere Ligen haben es. Es wird in dieser Welt so viel Geld bewegt und es gibt kein Geld für das, was wichtig ist», moniert der Deutsche.

Trainer Xavi sprach von einer «maximalen Ungerechtigkeit». Seine Mannschaft hätte die drei Punkte gegen Real verdient gehabt. «Jeder hat die Leistung des Schiedsrichters gesehen. Sie können mich bestrafen, aber die Bilder sind für alle zu sehen», so der frühere Welt- und Europameister, der sich erst unter der Woche gegen PSG heftig über den Schiedsrichter beschwert und während des Spiels die Rote Karte gesehen hatte.


Real Madrid – Barcelona 3:2

Real Madrid – Barcelona 3:2

LaLiga, Saison 23/24, 32. Spieltag.

21.04.2024