Gescheiterter Mega-Transfer Real-Boss Perez: «Diesen Mbappé wollen wir nicht»

jar

16.6.2022

«Ich denke, er wurde unter Druck gesetzt», sagt Florentino Perez über Kylian Mbappés Absage an Real Madrid.
«Ich denke, er wurde unter Druck gesetzt», sagt Florentino Perez über Kylian Mbappés Absage an Real Madrid.
Keystone

Real Madrids Präsident Florentino Perez hat sich erstmals ausführlich zur Causa Kylian Mbappé geäussert und den einen oder anderen Giftpfeil auf den französischen Superstar abgefeuert.

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Perez war am Donnerstag in der spanischen Fussball-Talkshow «El Chiringuito» zu Gast und sprach da unter anderem auch über Kylian Mbappé. Der 23-Jährige hatte einen auslaufenden Vertrag bei PSG und alles rechnete damit, dass der Stürmer ablösefrei zu Real Madrid wechseln würde. Zumal er in Vergangenheit immer wieder mitteilte, dass es sein Traum sei, bei den Königlichen zu spielen. Doch völlig überraschend verzichtete Mbappé letztlich auf den Wechsel, die PSG-Bosse konnten ihn doch noch von einer Vertragsverlängerung in Paris überzeugen.

Medienberichten zufolge soll Paris St. Germain den Angreifer mit einem Mega-Vertrag gelockt haben: Mbappé erhält bis 2025 offenbar ein Netto-Gehalt in Höhe von 100 Millionen Euro sowie einen Unterschriftsbonus von 200 Millionen Euro. Ausserdem soll der Weltmeister von 2018 auch in die sportlichen Entscheidungen involviert werden – sprich bei Trainerwechsel und Transfers des Klubs mitentscheiden dürfen. 

Entscheidender Einfluss von Präsident Macron?

Real-Boss Perez bestätigt die Berichte am Donnerstag zumindest halbwegs. «Sie haben ihm angeboten, praktisch der Anführer nicht nur einer Mannschaft zu sein, sondern auch des Managements des Vereins. Das ist nicht der Mbappé, den wir gerne holen würden. Das ist ein anderer Mbappé, das Ergebnis des Drucks», so der Präsident der Madrilenen.  

Und weiter: «Ich denke, er wurde unter Druck gesetzt – auf der einen Seite politisch, auf der anderen Seite denke ich auch wirtschaftlich.» Bereits vor einigen Tagen wurde berichtet, dass selbst Frankreichs Staatsoberhaupt Emmanuel Macron Mbappé zum Verbleib in Paris geraten hatte. «Bei Real Madrid kann man ein Grosser werden und seinen Staatspräsidenten so auch stolz machen. Ich weiss nicht, warum so etwas passiert, aber das wird ihn sicher sehr beeinflusst haben», sagt Perez.

Kylian Mbappé mit PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi nach der Vertragsverlängerung in Paris.
Kylian Mbappé mit PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi nach der Vertragsverlängerung in Paris.
Keystone

«Kein Spieler steht über Real Madrid»

Der Real-Boss wiederholt dann noch einmal: «Der Mbappé, der eigentlich hätte hierher kommen sollen, ist nicht der, mit dem ich es letztlich zu tun hatte. Der Mbappé, den ich wollte und den ich kennenlernte, hatte den Traum bei Real Madrid zu spielen.» So, wie es nun gelaufen ist, bevorzuge er es, dass Mbappé nun in Paris bleibt. Perez: «Kein Spieler steht über Real Madrid. Es ist ein Mannschaftssport – einer für alle, nicht alle für einen.»

Nichtsdestotrotz will Perez auch nicht ausschliessen, dass Kylian Mbappé eines Tages doch noch in Madrid spielen wird. «Das habe ich nicht gesagt. Aktuell ist es nicht möglich, denn dieser Mbappé ist nicht mein Mbappé. Aber ich habe nichts gegen ihn.»