Nati-Verteidiger Eray Cömert plaudert mit blue Sport über die Tücken seiner Vereinswechsel, sein grosses Karriere-Ziel und verrät, was er sich zu seinem 26. Geburtstag wünscht.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Eray Cömert spielt in dieser Saison auf Leihbasis bei Nantes und ist dort in der Innenverteidigung gesetzt. Derzeit fällt er allerdings verletzt aus.
- Er hofft auf eine baldige Rückkehr, um weiter Werbung in eigener Sache zu betreiben. Denn im Sommer möchte er mit der Nati zur EM fahren.
- Im Gespräch mit blue Sport sagt Cömert auch, dass er sich eine Rückkehr zum FC Basel durchaus vorstellen könne. Allerdings hat er in seiner Karriere noch höhere Ziele: «Die Premier League ist eine Liga, die mich extrem reizt.»
- Am 4. Februar feiert Cömert seinen 26. Geburtstag. Was er sich wünscht, ist unbezahlbar.
Im Januar 2022 wechselt Cömert vom FC Basel zu Valencia. Sportlich ist es ein Aufstieg, doch es gibt damals Nebengeräusche. Cömert geht nicht ins Detail, gibt aber zu: «Ja, ich hätte mir vielleicht einen schöneren Abgang vorgestellt. Das kann man so sagen.» Doch das sei Vergangenheit und so schliesst er auch eine Rückkehr zum FCB nicht aus. «Ich habe hoffentlich noch eine lange Karriere vor mir. Hoffentlich noch mit weiteren Stationen, aber ich würde eine Rückkehr zum Herzensverein natürlich nicht ausschliessen.» Die Spiele des FCB verfolgt er auf alle Fälle noch immer regelmässig.
Aktuell spielt Cömert aber weder in Basel noch in Valencia, sondern in Nantes – leihweise bis Ende Saison. «Mein Wunsch war es offen gesagt nicht, aber die Situation hat sich halt so ergeben», sagt er im Gespräch mit blue Sport auf den neuerlichen Wechsel im letzten Sommer angesprochen. Nach einem Trainerwechsel im Januar habe er nur noch wenige Spielminuten bekommen und die Aussichten, dass sich daran etwas ändert, waren nicht gegeben. «Ich hatte Gespräche mit Valencia und sie haben mir mitgeteilt, dass es für meine Weiterentwicklung und meine weitere Karriere besser ist, wenn ich eine Lösung finde.»
Nicht jeder Vereinswechsel verläuft problemlos
Schon wieder ein neues Umfeld, eine neue Sprache, eine neue Liga – bereitet ihm diese Unbeständigkeit keinerlei Probleme? «Ich muss ehrlich sein. Als ich von der Schweiz nach Spanien wechselte, waren die ersten vier, fünf Monate für mich schon Adaptions-Monate.» Im Training sei eigentlich nur Spanisch gesprochen worden. Das Problem: «Ich habe bei null angefangen mit der Sprache. Aber es ist Woche für Woche immer besser gegangen.» Dies habe sich dann auf dem Platz widergespiegelt.
«Der Wechsel nach Frankreich ist mir viel einfacher gefallen. Die Mannschaft hat mich super aufgenommen.» Er sei «glücklich» in Nantes, «weil ich hier seit Tag eins voll viel Vertrauen bekomme und seit Tag eins auch immer auf dem Platz gestanden bin» und so der Mannschaft helfen könne. Technisch seien die Spieler in beiden Ligen auf Top-Niveau. Unterschiede gebe es aber schon: In Spanien sei das Tempo weniger hoch, dafür seien die Spiele mehr von der Taktik geprägt. Oder anders ausgedrückt: «Seit ich hier bin, wundert es mich nicht, dass so viele Spieler von Frankreich nach England wechseln. Die Liga hat Ähnlichkeiten mit der Premier League, weil es so physisch und intensiv ist.»
Cömert träumt von der Premier League
Würde er selbst gerne mal auf der Insel kicken? Und wie! «Die Premier League ist eine Liga, die mich extrem reizt. Und ich glaube, die französische Liga ist ein gutes Schaufenster dafür. Natürlich ist es mein Ziel, eines Tages in der Premier League zu spielen, weil es die grösste Liga der Welt ist. Ich glaube, jeder Fussballer möchte gerne in der Premier League spielen. Dazu gehöre auch ich, das ist mein Ziel. Darauf arbeite ich auch hin.»
Mit guten Leistungen will er sich natürlich auch fürs Nationalteam aufdrängen. Wo sieht er sich selbst in der Hierarchie? «Das ist eine gute, schwierige Frage. Momentan kann ich sie nicht beantworten, ich weiss es selber nicht. Mein Ziel ist natürlich, bei der EM dabei zu sein. Dafür kämpfe ich und zeige jede Woche die bestmögliche Leistung.»
Er hoffe, dass er schnell wieder gesund werde und beim Zusammenzug im März dabei sei, denn dieser ist mit Blick auf die EM nicht unwichtig: «Dann werden wir sehen, wie es sich weiterentwickelt.»
Zuletzt kam er in der EM-Quali gegen Kosovo als Aussenverteidiger zum Zug. Für Cömert kein Problem: «Weil es mich stolz macht, für die Schweiz aufzulaufen. Ob es jetzt als Rechtsverteidiger ist, als Innenverteidiger oder in der Dreierkette.» Er spiele dort, wo ihn der Trainer aufstelle. «Für einen Spieler ist es ein positiver Aspekt, wenn er mehrere Positionen spielen kann. Das ist sicher ein Vorteil, den ich mitbringe.»
Vorerst gilt es nun aber wieder gesund zu werden und mit Nantes den Turnaround zu schaffen. Noch ist er trotz der zuletzt mageren Punkteausbeute guten Mutes, denn eigentlich würden sie ziemlich gut spielen: «Das einzige, was uns fehlt, ist die Effizienz.»
Und was wünscht sich Cömert zu seinem 26. Geburtstag? «Gesundheit ist mein grösster Wunsch. Wenn man verletzt ist, merkt man es noch mehr. Das ist das Wichtigste im Leben.»