Neymar scheint bei Paris Saint-Germain in Ungnade gefallen zu sein. Der einst für viel Geld geholte Brasilianer darf gemäss Medienberichten gehen, wenn ein Klub mindestens 90 Millionen Euro zahlt.
2017 überwies PSG stolze 222 Millionen Euro für Neymar an Barcelona. Der damit teuerste Spieler der Welt sollte die Franzosen endlich zum langersehnten Champions-League-Titel führen. Das Projekt ist bisher krachend gescheitert.
Diese Saison scheiterte man bereits im Achtelfinale an Real Madrid. Als Sündenböcke haben die Fans neben dem im Sommer geholten Lionel Messi auch Neymar auserkoren. Kein Wunder, der designierte Hoffnungsträger ist irgendwie nie richtig in Paris angekommen.
Sportlich konnte «Ney» zwar meistens überzeugen, seine Bilanz lässt sich mit 98 Toren und 59 Assists in 141 Partien für PSG sehen. Oft fehlt die Nummer 10 aber seinem Arbeitgeber in vielen Spielen verletzungsbedingt. Mit seinem divahaften Verhalten sorgte er zudem auch abseits des Rasens für negative Schlagzeilen.
Retourkutsche an kritische Fans – Umbruch bei PSG geplant
Die PSG-Anhänger haben trotz der bereits früh klar gemachten Meisterschaft genug von ihrer hochbezahlten Star-Truppe. Am letzten Spieltag verliessen Tausende Fans das Stadion schon in der 75. Minute und demonstrierten einmal mehr gegen die Vereinspolitik und die verpulverten Millionen der Scheichs.
Neymar fand die Szenen «surreal». Zu den Pfiffen gegen seine eigene Person feixte er gegenüber «ESPN»: «Ich habe hier noch drei Jahre Vertrag, also hört auf, mich auszubuhen – oder ihr werdet dafür noch jede Menge Luft brauchen ...»
Doch vielleicht ist der Abschied näher als dem 30-Jährigen bewusst ist. Der Klub will sich neu aufstellen. Das Aus von Cheftrainer Mauricio Pochettino soll bereits besiegelt sein, als Wunschkandidat gilt Antonio Conte (aktuell bei Tottenham). Auch der Stuhl von Sportchef Leonardo wackelt. Präsident Nasser Al-Khelaifi soll gemäss «RMC Sport» hingegen weitermachen dürfen, die katarischen Besitzer wollen ihn vorerst weiter an Bord haben.
Auch im Kader soll ein Umbruch eingeleitet werden. Der Abschied von Angel di Maria wurde schon kommuniziert, weitere Kandidaten für einen Abgang sind laut «L’Équipe» Leandro Paredes (27), Layvin Kurzawa (29), Julian Draxler (28) und Thilo Kehrer (25). Ebenfalls unsicher ist die Zukunft von Sergio Ramos. Der 36-Jährige kommt seit seiner Ankunft im Sommer verletztsbedingt nur auf sehr wenig Einsatzminuten.
Die Gründe für die mögliche Trennung
Und wie es scheint hat der Verein auch das Vertrauen in Neymar verloren. Hauptvorwurf: Fehlende Motivation und mangelnde Professionalität. Dabei wird er mit knapp 50 Millionen Euro im Jahr entlöhnt und ist damit der bestbezahlteste Fussballer weltweit.
Über die Hälfte der einst gezahlten Ablösesumme ist man bereit abzuschreiben. Vereinsboss Al-Khelaifi zeigt sich laut «Sky Sports» ab 90 Millionen Euro gesprächsbereit, darunter sollen Angebote nicht in Erwägung gezogen werden.
Das Paris-Kapitel könnte für den 117-fachen Internationalen also bald vorbei sein. Wie schnell es im Fussball gehen kann, weiss Neymar aus eigener Erfahrung.