Medienberichten zufolge will Kylian Mbappé Paris St. Germain trotz Vertrag bis 2025 schon in diesem Winter verlassen. Frankreichs Fussball-Legende Thierry Henry kann das nicht nachvollziehen.
Erst vor fünf Monaten hat Kylian Mbappé seinen Vertrag bei PSG bis 2025 verlängert und wurde zum bestbezahlten Fussballer der Welt. Laut «Forbes» verdient der Stürmer alleine in dieser Saison sagenhafte 128 Millionen Euro vor Steuern und Beratergebühren. Und wie im Zuge der Vertragsverlängerung bekannt wurde, geniesst Mbappé bei PSG auch andere Vorteile. So soll der 23-Jährige unter anderem bei der Trainerwahl und den Spielertransfers ein Mitspracherecht haben.
Weil offenbar vonseiten des Klubs aber Versprechungen nicht eingehalten wurden, plant Mbappé nun einen vorzeitigen Abgang aus Paris. Wie am Dienstag diverse französische Medien wie der TV-Sender RMC Sport und die Zeitung «Le Parisien» berichteten, würde der Superstar am liebsten schon im Januar wechseln.
Mbappé soll etwa verärgert sein, weil er auf dem Platz Aufgaben erfüllen müsse, die er nicht erfüllen möchte. In dieser Saison wird er meistens in der Sturmspitze aufgestellt, obwohl er lieber mit einem Stossstürmer spielen und so mehr Freiheiten geniessen würde. Mbappés Wunschtransfers konnte PSG im Sommer nicht realisieren.
Henry: «Ich habe es gehasst, aber ...»
Im Champions-League-Studio des TV-Senders «CBS Sports» wird die Mbappé-Situation heiss diskutiert. Thierry Henry vertritt dabei eine klare Meinung und rüffelt seinen Landsmann: «Es gibt etwas, das grösser ist als alles andere, und das ist der Klub.»
Die französische Fussball-Legende sieht aber auch PSG in der Verantwortung: «Haben sie ihm das Gefühl gegeben, dass der Verein das Wichtigste ist, oder haben sie ihm das Gefühl gegeben, dass er wichtiger ist als der Verein?», fragt sich Henry.
Der frühere Arsenal- und Barça-Star erinnert sich an seine Aktivkarriere und an Spiele, die ihm auch nicht gefallen haben. «In Barcelona musste ich hoch und breit spielen, das habe ich gehasst! Aber ich habe es für die Mannschaft getan», so Henry.
Und weiter: «Es gibt nur eine Regel: Wenn der Chef dich bittet, etwas zu tun, dann tust du es, wenn es gut für die Mannschaft ist! Wenn es nicht läuft, kannst du argumentieren, dass es falsch ist.»
PSG dementiert Gerüchte
Dass Mbappé das Pariser Starensemble im kommenden Winter verlässt, darf trotz der Gerüchte bezweifelt werden. «Ich bin sehr überrascht, weil ich jeden Tag mit Kylian Mbappé zusammen bin, und er hat mich nicht – und ich habe auch den Präsidenten gefragt –, er hat uns nie darum gebeten, im Januar zu gehen», sagte PSG-Sportchef Luis Campos dem TV-Sender RMC Sport. «Er denkt auch nicht daran, denn wenn er daran denken würde, würde er es mir sagen. Das ist ein kategorisches Dementi unsererseits.»
Selbst wenn die Pariser grünes Licht für einen Transfer geben sollten, würden für den Käufer wohl weit mehr als die Rekordsumme von 222 Millionen Euro fällig, welche PSG einst für Neymar bezahlte.