Fans und Familie verabschieden sich in Wien von Motorsport-Legende Niki Lauda. Der geschlossene Sarg wird heute vier Stunden lang im Stephansdom öffentlich aufgebahrt.
Zahlreiche Menschen nutzten bereits am Mittwochmorgen die Möglichkeit, dem österreichischen Nationalhelden die letzte Ehre zu erweisen. Zuvor hatte die Familie vor dem Sarg, auf dem Laudas Helm lag, eine kleine Andacht gehalten.
Nach der öffentlichen Aufbahrung – die erste für einen Sportler im Stephansdom überhaupt –, soll ab 13 Uhr ein Requiem für den in Österreich als «Niki Nazionale» bekannten ehemaligen Sportler und Luftfahrtunternehmer stattfinden.
Bestattet werden soll Lauda in einem Renn-Overall. Wo er seine letzte Ruhe finden soll, wurde nicht bekannt gegeben. Die Stadt Wien hatte der Familie ein Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof angeboten, die Familie lehnte aber ab.
Dompfarrer: «Niki war wie ein Seelsorger zu mir»
Der Dompfarrer des Wiener Stephansdoms lobt derweil Niki Lauda als empathischen und hilfsbereiten Menschen. «Wie ich selbst einmal persönlich krank war und er mich gesehen hat, mit etwas gelbem Gesicht, da war er liebevoll, empathisch, fast wie ein Seelsorger zu mir. Das werde ich ihm immer danken», sagt Toni Faber.
Faber und Lauda kannten sich persönlich, der Dompfarrer bezeichnete ihn als Freund, die Liebe zum Stephansdom habe sie verbunden. «Er war ein unprätentiöser, bescheidener, strahlender Stern am Rennfahrer-Himmel», sagte Faber. «Humorvoll, äusserst lebensnah, zielgerichtet und geradlinig.» Jede Begegnung mit ihm sei ein Geschenk gewesen.
Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Lauda war am 20. Mai gestorben. Der 70-Jährige mit der roten Kappe als Markenzeichen hatte seit seinem schweren Unfall auf dem Nürburgring 1976 immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Im August 2018 erhielt er eine Spender-Lunge, nachdem sich sein Zustand wegen einer Entzündung der Lungenbläschen dramatisch verschlechtert hatte.