Das hätte böse enden können...
Alonso fliegt über das Auto von Leclerc.
Doch der «Halo» verhinderte wahrscheinlich Schlimmeres.
Leclerc hat nach dem Unfall nicht eine einzige Schramme im Gesicht.
Der «Halo» rettet möglicherweise Leclercs Leben
Das hätte böse enden können...
Alonso fliegt über das Auto von Leclerc.
Doch der «Halo» verhinderte wahrscheinlich Schlimmeres.
Leclerc hat nach dem Unfall nicht eine einzige Schramme im Gesicht.
Nico Hülkenberg löst beim Grossen Preis von Belgien nach wenigen Sekunden einen Massencrash aus. Dabei verhinderte der «Halo» (Heiligenschein) wohl Schlimmeres.
Seit dieser Saison ist an den Formel-1-Boliden eine besondere Schutzvorrichtung verbaut, der sogenannte «Halo». Viel wurde vor der Einführung darüber diskutiert. Kritiker nannten ihn unpraktisch und hässlich und sie bezweifelten seine Wirkung. Nach dem Crash in Belgien dürften diese Stimmen verstummen.
Was ist passiert?
Hülkenberg raste im Renault beim Start nahezu ungebremst ins Heck des McLaren mit Fernando Alonso. Der Spanier seinerseits hob nach einer halben Drehung ab und flog über das Auto mit Leclerc hinweg. Zum grossen Glück für den Monegassen verursachte er damit lediglich Schäden am Wagen. Leclerc kam mit dem Schrecken davon. In den Worten von Alonso klang das so: «Was für ein Fehler auf diesem Niveau. Nico hat mit uns allen Bowling gespielt!» Der Unfallverursacher sagte: «Das war klar mein Fehler. Ich habe mich einfach verbremst.» Er kassierte von der FIA zehn Strafplätze für das kommende Rennen in Monza.
Leclerc blieb nach dem Rennen erstaunlich ruhig. Für ihn sei die ganze Sache «einfach nur unheimlich» gewesen. «Es ging alles so schnell. Ich sah ein oranges Auto vor mir, fühlte den Aufprall, hatte aber nie Angst!» Auf die Frage, ob ihm der «Halo» das Leben gerettet habe, meinte der Monegasse: Geschadet hat er sicher nicht. Ich war nie ein grosser Fan des «Halo», aber ich muss sagen, dass ich heute sehr froh war, ihn über meinem Kopf zu haben. Er wurde sehr hart getroffen, ist stark beschädigt, ich war bei diesem Crash ansonsten völlig hilflos.»
Leclerc spielte den Ernst der Lage aber auch herunter: «Der Crash war ja gar nicht so schlimm. Ich war mehr frustriert, dass das Rennen so schnell vorbei war. Denn wir hatten mit dem neuen Motor hier eine einmalige Chance, gross zu punkten. Das tut weh. Und übrigens habe ich auch keine Prellungen oder so.»
Der Unfall wird untersucht
Die FIA wollte noch nicht so weit gehen und den «Halo» als Lebensretter heraufbeschwören, der Unfall soll zunächst genau untersucht werden. «Zum jetzigen Zeitpunkt wäre spekulativ zu sagen, dass der «Halo» Leclerc das Leben gerettet hat. Aber man braucht nicht viel Phantasie um sich vorzustellen, dass die Reifenabdrücke ohne «Halo» auf dem Helm von Charles gewesen wären. Es wäre fast ein Wunder, wenn nicht. Die Abdrücke auf der Oberfläche sind mehr als deutlich», so Rennleiter Charlie Whiting.
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff glaubt, dass der Unfall ohne den Titanbügel rund um den Helm des Piloten «übel» hätte ausgehen können. «Ich bin daher glücklich, dass wir den «Halo» haben.» Noch einen Schritt weiter ging der ehemalige Weltmeister Nico Rosberg. Er twitterte unmissverständlich: «Wir können die Halo-Debatte jetzt beenden. Er wird Leben retten.»
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