Die Formel 1 treibt ihre Verhandlungen über ein Rennen in Saudi-Arabien angeblich weiter voran. Einem Bericht der Londoner «Times» vom Dienstag zufolge hat es inzwischen mehrere Gespräche zwischen der Rennserie und den möglichen saudischen Veranstaltern gegeben.
Die Formel-1-Teams seien ebenfalls bereits zu ihrer Meinung über Gastspiele in dem streng islamisch-konservativen Königreich befragt worden. Eine Premiere des Rennens sei schon 2021 möglich.
Die Formel-1-Besitzer von Liberty Media haben ein starkes Interesse daran, den Markt im Nahen Osten stärker zu erschliessen und sehen hier noch starkes Wachstumspotenzial. Zudem ist damit zu rechnen, dass Saudi-Arabien eine hohe Millionensumme als Antrittsgebühr zahlen würde. Die vollelektrische Formel E hatte bereits im vergangenen Dezember ihre Saisoneröffnung in Saudi-Arabien ausgetragen.
Schon jetzt fährt die Formel 1 Rennen in Abu Dhabi und Bahrain. Vor allem der Grand Prix von Bahrain wird immer wieder wegen der Verstösse gegen Menschenrechte in dem Land kritisiert. Auch die saudische Führung geht mit harter Hand gegen Menschenrechtler und Kritiker vor. Zuletzt leitete Riad jedoch eine Reihe von Schritten ein, mit denen die Gesellschaft liberalisiert werden soll.
Die Formel 1 erwarte von Saudi-Arabien «umfassende» Zusicherungen für den Fall einer Übereinkunft, hiess es in der «Times». Dabei gehe es auch um die in der Rennserie beschäftigten Frauen, denen die gleichen Rechte zugestanden werden müssten wie ihren männlichen Kollegen. Seit dem vergangenen Jahr dürfen Frauen in Saudi-Arabien Auto fahren, was ihnen zuvor verboten war. Zuletzt erhielten Frauen auch mehr Reisefreiheit.