Formel 1 Heidfeld über Schumacher: «Auf der Rennstrecke skrupellos, extrem aggressiv und unfair»

pat

28.4.2020

Nick Heidfeld spricht über seine Zeit in der Formel 1.
Nick Heidfeld spricht über seine Zeit in der Formel 1.
Bild: Keystone

Der ehemalige Formel-1-Pilot Nick Heidfeld spricht in einem Podcast über die zwei Gesichter des Rekordchampions Michael Schumacher.

Im Formel-1-Podcast «Beyond the Grid» lässt Nick Heidfeld mit seinen Aussagen über Landsmann Michael Schumacher aufhorchen. Der ehemalige Sauber-Pilot sagt über Schumacher: «Er ist auf der Rennstrecke ein ganz anderer Mensch: skrupellos, extrem aggressiv, manchmal unfair.» Das steht in krassem Gegensatz zu dem, was Heidfeld über die Privatperson Schumacher zu sagen pflegt: «Ausserhalb des Autos ist er der netteste Mensch.»

Michael Schumacher
Bild: Keystone

Auf einen Schlag änderte sich für Michael Schumacher alles: Im Dezember 2013 stürzte der siebenfache Formel-1-Weltmeister beim Skifahren in Méribel und erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Seither gibt es vom mittlerweile 51-Jährigen weder Bilder noch aufschlussreiche Updates über seinen Zustand.

Heidfeld nennt zwar keine konkreten Beispiele um seine Aussagen zu untermauern, doch Formel-1-Fans dürften sich an einige Szenen erinnern, in denen Schumacher nicht gerade als Mister Fairplay in Erscheinung trat. Im WM-Finale 1994 in Adelaide etwa, da kämpfte Schumacher im direkten Duell mit Konkurrent Damon Hill um den Titel – die beiden krachten zusammen und so wurde Schumacher erstmals Weltmeister. Manche unterstellten dem Deutschen, der in der WM-Wertung einen Punkt vor Hill lag, eine klare Absicht. Man könnte noch mindestens eine Handvoll weiterer Beispiele nennen. Heidfeld sagt bloss: «Auf der Rennstrecke hat Schumacher einige dumme Dinge angestellt, die inakzeptabel waren.»



Aber wie bereits erwähnt, es gab auch den anderen Schumacher, den guten. Privat sei er «einfach eine nette Person», die ein «so warmes Herz» habe. Ein liebevoller Familienmensch noch dazu, so Heidfeld.

Heidfeld startete im Jahr 2000 erstmals in der Formel 1, da war Schumacher bereits zweimaliger Weltmeister (fünf weitere WM-Titel kamen hinzu). Heidfeld selbst raste in seiner Karriere 13 Mal aufs Podest, allerdings stand er nie zuoberst auf dem Treppchen. Vielleicht hätte dafür ein bisschen mehr Schumacher in ihm stecken müssen – natürlich vom Rennfahrer Schumacher.

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