Jean Todt, Präsident des Motorsport-Weltverbands FIA, feierte seine grössten Erfolge in der Formel 1 als Ferrari-Teamchef mit Michael Schumacher. In einem Interview spricht der 74-Jährige über Schumi, dessen Sohn Mick und Sebastian Vettel.
Weltmeistermacher Jean Todt gilt als Freund der Familie Schumacher. Er soll einer der wenigen sein, der weiss, wie es dem Rekordweltmeister, der vor über sechs Jahren bei einem Skiunfall in Meribel schwer verunglückte, geht. Zwar äussert er sich nicht zu Schumis Gesundheitszustand, aber auf die Frage, ob er immer noch für seinen Freund bete, antwortet er im Interview mit der italienischen Zeitung «Corriere della Serra»: «Natürlich! Ich bete immer für ihn.»
Etwas gesprächiger gibt er sich in Bezug auf Schumachers Sohn Mick. Dem 21-Jährigen traut der Franzose zu, dereinst in der Formel 1 Fuss zu fassen: «Ich hoffe, er hat eine gute Saison in der Formel 2. Ich wünsche ihm alles Gute. Er ist intelligent, reif und bescheiden. Ich denke, er wird Karriere machen.»
Todt über Vettel und Hamilton
Im Interview wird er auch auf die Situation von Sebastian Vettel angesprochen, der für die Saison 2021 noch kein Auto hat. Er wolle das nicht beurteilen, Vettel sei «ein grossartiger Fahrer» und «ich hoffe für ihn und die Formel 1, dass sich das noch ändert». Dass Vettel mit Ferrari keinen WM-Titel gewinnen konnte, sei nicht die alleinige «Schuld» des Deutschen: «Ohne das richtige Auto haben weder Alonso noch Vettel den Titel geholt, gleiches gilt für Schumacher, der von 1996 bis 2000 warten musste. Man kann das Talent haben, aber wenn man nicht die Mittel, das Team, die Zuverlässigkeit hat, klappt es nicht. Es muss alles zusammenpassen.»
Bei Lewis Hamilton hat in den letzten Jahren alles zusammengepasst und so bietet sich dem 35-Jährigen die Chance, den siebten WM-Titel zu gewinnen und zu Schumacher aufzuschliessen. Todt würde es dem Briten gönnen: «Mir persönlich gibt es Erinnerungen an eine gute Zeit. Aber Rekorde sind dafür da, gebrochen zu werden und die Zeiten sind jetzt anders als damals. Aber ohne Zweifel leisten Hamilton und Mercedes aussergewöhnliche Arbeit.»
Die Formel-1-Saison soll am 5. Juli mit einem Rennen in Spielberg in Österreich beginnen. In der ersten Fassung des angepassten Kalenders stehen acht Grand Prix in Europa. Die Planung der Verantwortlichen sieht 15 bis 18 Rennen vor.