Am 29. Dezember vor fünf Jahren verunglückte Michael Schumacher bei einem Skiunfall. Über seinen Gesundheitszustand herrscht noch heute Ungewissheit.
Das Management von Michael Schumacher habe mit seinen Aktivitäten in den sozialen Medien dem Kommunikationsexperten Stephan Weichert zufolge ein wirksames Instrument zur Teilhabe am Schicksal des Formel-1-Rekordweltmeisters geschaffen.
«Keep Fighting» etwa sei eine von der Rennsportikone inspirierte Initiative, über die sich Follower Mut machen können. Über die Hashtags #TeamMichael und #KeepFighting drücken Fans auch ihr Mitgefühl mit Schumacher aus.
«Keine schlechte Sache, obwohl oberflächlich»
«Solche Mitleidsbekundungen über soziale Medien ermöglichen eine Art von Anteilnahme oder einen Ausdruck von Trauer und Mitleid mit dem Opfer. Das ist erstmal keine schlechte Sache, obwohl es relativ oberflächlich ist», sagt Weichert, der an der Hamburg Media School Journalistik und Kommunikationswissenschaft lehrt, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
«Dieser Vergemeinschaftungsprozess, der da vor sich geht, sich nochmal als Fangemeinde von Michael Schumacher miteinander verbunden zu fühlen, ist eine gesellschaftlich interessante und relativ neue Sache, die bei Twitter, Facebook oder Instagram auch erst seit einigen Jahren so möglich ist. Das ist eine Art von Verarbeitung, weil es sonst keine andere Art gibt, sich zu informieren oder zu spekulieren.»
«Man sorgt sich um diesen Nationalhelden»
Schumacher hatte am 29. Dezember 2013 nahe Méribel in Frankreich einen schweren Ski-Unfall. Seit September 2014 befindet sich der Kerpener, der am 3. Januar 50 Jahre alt wird, zur weiteren Rehabilitation an seinem Wohnort in Gland (VD) und wird von der Öffentlichkeit abgeschirmt.
Dass keine Informationen zum Zustand Schumachers publik werden, kann Weichert zufolge auch Unbehagen erzeugen. «Man sorgt sich um diesen Nationalhelden, mit dem sich viele identifizieren konnten. Die Frage nach seinem Zustand ist ein ungeklärtes Thema», erläutert er. «Wenn es solange anhält, macht es aus Mediennutzersicht auch unzufrieden.»