Max Verstappen hatte Ferrari zuletzt Betrug vorgeworfen, weil die Scuderia nach der Einführung einer neuen Regel gewaltig an Leistung verloren hatte. Mit einem neuen Motor für Leclerc hofft Ferrari nun auf einen «Neustart».
Ferrari hofft auf die Rückkehr zur alten Motorenstärke beim Grossen Preis von Brasilien. Nach dem ominösen Leistungsabfall zuletzt bei der WM-Entscheidung zugunsten von Formel-1-Superstar Lewis Hamilton im Mercedes will die Scuderia im vorletzten Rennen auch schon Schwung für den WM-Kampf in der nächsten Saison holen. Brasilien solle «ein Neustart» werden, betont Teamchef Mattia Binotto.
Im Wagen von Charles Leclerc soll ein neuer Motor eingebaut werden, die Strafe von fünf Startplätzen nehmen die Scuderia und der Monegasse in Kauf. Sebastian Vettel wird ohne Handicap den vorletzten Grand Prix der Saison in Angriff nehmen.
Der 32 Jahre alte Deutsche konnte den Stimmungsklassiker mit Spektakelgarantie bereits dreimal gewinnen, zuletzt 2017 im Ferrari. «Unterm Strich war es für uns immer ein gutes Revier und hoffentlich wird es das auch an diesem Wochenende wieder so sein», sagt Vettel.
Kehrt bei Ferrari nun die Power zurück?
Nach Schummelvorwürfen zuletzt wird die Konkurrenz sehr genau darauf schauen, ob die beiden Ferrari-Rennwagen ihren bis Austin gewohnten Powervorteil wieder ausspielen werden. In den USA waren die Wagen langsamer als gewohnt und erwartet. Manche brachten es in Zusammenhang mit einer Direktive der Regelhüter des Internationalen Automobilverbandes zum Benzinfluss. Denn vor dem Rennen in Austin hatte der Weltverband FIA mitgeteilt, dass das Einspritzen von zusätzlichem Benzin in den Motor abseits der offiziellen Messungen der FIA verboten ist.
Red-Bull-Pilot Max Verstappen warf Ferrari daraufhin öffentlich Betrug vor. «Das passiert, wenn du aufhören musst zu schummeln», kommentierte der 22-Jährige den Leistungsabfall der Italiener und legte nach: «Ich bin überhaupt nicht überrascht. Das erklärt doch alles. Was glaubt ihr denn? Die Antwort kennt ihr doch auch.» Auch aus dem Mercedes-Lager kamen kritische Stimmen.
Ferrari dementierte die Vorwürfe. «Das ist ein Witz, um ehrlich zu sein», sagte Charles Leclerc und setzte gegen Verstappen zum Konter an: «Er hat keine Ahnung. Er ist ja nicht in unserem Team. Wir wissen genau, was wir tun. Ich weiss nicht, warum er überhaupt darüber spricht. Er weiss gar nichts darüber.» Der GP von Brasilien könnte am Wochenende Indizien liefern, ob an den Betrugsvorwürfen wirklich etwas dran war oder nicht.