Was ist da dran? Rosberg: «Vettels Schwäche ist seine Ähnlichkeit zu Schumacher»

Die grösste Stärke kann manchmal auch zur Schwäche werden. So sieht das zumindest Nico Rosberg, der das übermässige Selbstvertrauen von Sebastian Vettel kritisiert.

Die Diskussion drehte sich noch einmal um Sebastian Vettels Ausraster letzte Saison in Aserbaidschan, als er seinem grössten Widersacher Lewis Hamilton absichtlich ins Auto fuhr. Ein eindeutiges «Revanchefoul», das nach Ansicht von Nico Rosberg nur aus einem Grund zustande kam.

«Ich glaube, er hat ein zu stark ausgeprägtes Selbstbewusstsein. Ein bisschen wie Schumacher», sagt der frühere Mercedes-Pilot gegenüber «F1 Racing». «Er glaubt immer, dass der andere unrecht hat. Er kann nicht der sein, der den Fehler gemacht hat.»

Ex-F1-Fahrer Nico Rosberg

Diese Haltung haben viele von Vettels Branchenkollegen auch immer wieder gelobt. So etwa sein früherer Teamchef Helmut Marko, der einst meinte, man müsse da draussen einfach ein Egoist sein, um sich den bestmöglichen Vorteil zu erarbeiten.

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost fand den ganzen Wirbel damals in Baku ohnehin masslos übertrieben: «Da soll kein anderer Fahrer sagen, er habe überreagiert. Das sagen höchstens die Loser, weil sie gar nicht wissen, wovon sie reden.»

Auch Rosberg sieht positive Ansätze in dieser Haltung, weil man manchmal eine solche «Ritterrüstung» einfach braucht. «Aber es kann eben auch eine Schwäche sein, wenn du immer dem anderen die Schuld gibst und dich selbst nicht hinterfragst», analysiert er.

In rund zehn Tagen wird man einen ersten Eindruck erhalten, ob sich Sebastian Vettel nich doch einige kritische Fragen in der Off-Season gestellt hat, denn dann findet das erste Rennen der neuen Saison in Melbourne statt.