Motorrad-Legende Valentino Rossi plant weiteres Jahr in der MotoGP: «Rücktritt? Ich will Rennen fahren»

SB10

9.5.2020

Der Motorradzirkus ohne Valentino Rossi – eigentlich unvorstellbar.
Der Motorradzirkus ohne Valentino Rossi – eigentlich unvorstellbar.
Bild: Getty

Der neunmalige Motorrad-Weltmeister Valentino Rossi wird der MotoGP wohl noch länger erhalten bleiben. Der 41-Jährige zeigt sich immer noch motiviert und wird höchstwahrscheinlich auch 2021 noch an Start gehen, obschon sein Team ein anderes sein dürfte.

Gemäss übereinstimmenden italienischen Medienberichten zufolge steht Valentino Rossi kurz vor der Unterschrift bei Petronas SRT, dem Satellitenteam seines derzeitigen Arbeitgebers Yamaha. Der unverwüstliche Altmeister soll dort laut «gpone» vorerst für ein Jahr unterschreiben. Yamaha soll Rossi zugesichert haben, dass er weiterhin Werksmaterial erhalten wird.

Von der kommerziellen Seite wäre es für sein neues Team natürlich ein grosser Coup: «Es ist klar, dass die Aufmerksamkeit gross wäre. Momentan sieht alles gut aus, aber wir müssen noch die Details analysieren», so Petronas-Teamchef Razlan Razali gegenüber «Motorsport». Er rechne mit einer definitiven Entscheidung «im Juli, August».

Das Objekt der Begierde hält sich in einem Video-Talk noch bedeckt: «Ich bin in einer schwierigen Situation. Meine erste Option ist weitermachen, weil ich es will und motiviert bin. Trotzdem muss ich herausfinden, wie mein Level für den Wettkampf ist, weil ich in der letzten Saisonhälfte viel gelitten habe. Ich war zu oft zu langsam. Es würde etwa fünf oder sechs Rennen brauchen, um zu sehen, ob ich mit ein paar Änderungen schneller wäre.»

Entscheidung vor Saisonstart

«Jetzt ist es halt problematisch, dass wir nicht fahren, also muss ich wohl vor dem Saisonstart entscheiden. Es ist sicher nicht die beste Zeit um aufzuhören. Es wäre besser, noch eine Saison zu bestreiten und dann zurückzutreten», hält der 115-fache Grand-Prix-Sieger fest.

Aktuell ist unklar, wann und wo die MotoGP-Saison 2020 beginnen wird. Die ersten elf Grands Prix des Jahres wurden abgesagt oder verschoben. Theoretisch beginnt die Saison im August, doch hinter den Kulissen wird bereits an einem komplett neuen Kalender getüftelt.

Der Italiener hält bei einer normalen Entwicklung eine Wiederaufnahme im August oder September für die beste Option, um noch zehn oder zwölf Rennen austragen zu können. Er hofft dabei, nicht auf der gleichen Strecke mehrmals fahren zu müssen, was für ihn langweilig sei.

Verzichten muss der Fan-Liebling der Motorradszene dabei auf die Unterstützung seiner leidenschaftlichen Anhänger aus der Heimat. Auch die Königsklasse wird vorerst mit Geisterrennen geplant. Zudem müssen sich die Hersteller und Teams personell einschränken.

Seinem beeindruckenden Palmares mit neun WM-Titeln nicht hinzufügen kann Rossi einen Erfolg bei einem virtuellen Rennen. Bei der Simulation des Motorrad-GP von Österreichs in Spielberg stürzte «Il Dottore» in der letzten Runde und wurde Siebter. «Ich bin zu alt für diese Art von Rennen, aber ich werde versuchen, mich zu steigern», gibt sich die Motorrad-Legende kämpferisch. Rossi unterstreicht so eindrücklich, dass er auch mit 41 Jahren noch immer dazulernen will.

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