Der Olympia-Final im Doppel ist für Viktorija Golubic der grösste Erfolg der Karriere.
Eigentlich hätte Viktorija Golubic schon vor fünf Jahren in Rio de Janeiro ihr Olympia-Debüt geben sollen. Weil jedoch Belinda Bencic aus gesundheitlichen Gründen Forfait geben musste und an deren Stelle Timea Bacsinszky mit Martina Hingis das Doppel bestritt, wurde nichts daraus – Golubic hätte sonst mit Bacsinszky gespielt.
War Bencic vor fünf Jahren also quasi unfreiwillig die «Verhindererin», bilden die beiden nun ein erfolgreiches Team, das in Tokio nach dem 7:5, 6:3-Halbfinalsieg gegen die Brasilianerinnen Laura Pigossi und Luisa Stefani zumindest die Silbermedaille auf sicher hat. Zum Fehlstart, die Schweizerinnen gerieten 0:4 in Rückstand, sagte Golubic: «Sie fingen unglaublich gut an, begingen kaum Fehler und spielten die richtigen Spots an. Das war sicher ein Moment, in dem wir hätten auseinanderfallen können. Aber wir fanden einen Weg und konnten uns zurückkämpfen.»
Wie stuft sie die Medaille im Kontext ihrer Karriere ein? «Es ist für mich das Grösste, das ich bisher erreicht habe. Nur schon ein Teil des olympischen Geschehens zu sein, ist für mich unglaublich.» Die 28-jährige Zürcherin schätzt es sehr, eine Einheit mit anderen Schweizer Athletinnen und Athleten zu bilden, die Emotionen mit ihnen zu teilen. «Von daher ist die Bedeutung für mich riesig», führt Golubic weiter aus.
Während des Einzels von Bencic sass sie die gesamte Zeit auf der Tribüne und fieberte mit. Dennoch war sie danach bereit. «Ich habe diesbezüglich zum Glück genügend Erfahrung vom Fed Cup her, kenne diese Situation. Ich weiss, wie viel ich hineingeben kann, um danach dennoch fit zu sein», sagte Golubic. «Aber klar ist es hier anders. An einem normalen Turnier hätte ich vielleicht nicht das gesamte Spiel geschaut. Das ist jedoch das Schöne an dieser Woche. Es soll auch nicht gleich sein.»
Was macht die beiden so stark? «Vor allem unser Teamspirit», so Golubic. Zum Final sagte sie: «Wir sind gut drauf und denken gross. Mal schauen. Zuerst einmal ruhen wir uns aber aus, schliesslich ist es schon spät (nach 22.15 Uhr).»