Max Heinzer und Benjamin Steffen sind in Tokio die grossen Schweizer Hoffnungsträger im Kampf um die Medaillen im Degen-Einzel sowie im Teamwettbewerb vom 25. und 30. Juli. Im Interview mit «blue Sport» schildern beide ihren Vorwettkampf-Alltag in der Corona-Blase.
Der 39-jährige Basler Steffen war vor fünf Jahren in Rio als Vierter im Einzel hauchdünn an einem Medaillengewinn vorbeigeschrammt. Für ihn werden es die letzten Olympischen Spiele sein. Steffen war 2004 in Athen als Zuschauer dabei, als sein häufiger Trainingspartner Marcel Fischer Olympia-Gold im Degen-Einzel holte. Als Teilnehmer war er indes bislang nur 2016 am Start.
Wenn es für Steffen in Tokio im Einzel mit Edelmetall nicht klappt, will der Linkshänder mit dem Team zuschlagen: «Wir sind riesige Kämpfer. Wir können uns das Herz aufreissen. Wir wissen, wann wir uns zurücknehmen sollten und wann wir uns gegenseitig pushen sollen», betont er. Und der bald 34-jährige Heinzer, der seine dritten Olympischen Spiele bestreitet, ergänzt: «Auch die jüngeren Fechter im Team konnten in den letzten Jahren einen guten Schritt machen.» Dritter Schweizer Einzel- und Team-Starter ist der Tessiner Michele Niggeler, Ersatzmann ist der Walliser Luca Malcotti.
«Die Südkoreaner sind sehr unberechenbar»
An den letzten fünf Weltmeisterschaften gewannen die Schweizer stets eine Medaille. Beim Höhepunkt 2018 setzte man sich im Finalgefecht zum ersten Team-WM-Titelgewinn der Schweizer Fechtgeschichte gegen Südkorea durch. Auf den gleichen Gegner trifft das Schweizer Team in den Viertelfinals in Tokio. Steffen: «Die Südkoreaner sind sehr unberechenbar. Sie kämpften sich mit einem Weltcupsieg aus dem Hintertreffen noch zur Olympia-Qualifikation. Es wird wichtig sein, dass wir gut in den Wettkampf kommen und von Anfang bereit sind. Dies ist entscheidend, und nicht wie die letzten Duelle ausgingen.»