Noè Ponti wollte nach der knapp verpassten Medaille positiv bleiben. «Man kann nicht von einem Scheitern reden», befand der Tessiner nach dem Final über 100 m Delfin gegenüber RSI.
«Der 4. Platz ist nie ein schöner Rang. Ich habe aber alles gegeben und bin in jedem Rennen besser geworden. Ich hatte eine Medaille angestrebt, nun bin ich Vierter der Welt», sagte der Olympia-Bronzegewinner von Tokio.
Er sei Vierter an den Olympischen Spielen, erinnerte er. «Das können nur wenige Leute von sich behaupten.» Zusammen mit dem 5. Platz über die 200 m Delfin sei das eine schöne Bilanz. «Leider fehlt die Medaille. Aber ich bin nicht enttäuscht», versicherte der 23-Jährige.
Lernern und stärker werden
«Ich habe alles gegeben und ein gutes Rennen gezeigt. Ich war schneller als im Halbfinal.» Der Anschlag sei nicht optimal gewesen, gestand Ponti ein. «Das hat mir die Medaille gekostet.» Er könne trotzdem zufrieden sein. «Meine Familie ist es auch», sagte er. «Es war ein enges Rennen mit fünf, sechs Kandidaten für das Podest. Ich bin gut geschwommen.»
Ponti akzeptierte, dass die Medaillengewinner an diesem Samstagabend besser gewesen sind als er. «Aber ich werde aus diesem Rennen lernen, um stärker zu werden», versprach der EM-Zweite von 2022 über die 100 m Delfin.
Schon L.A. im Blick
Dass der Druck eine Rolle gespielt hat, verneinte er. «Ich war seit dem Finaleinzug entspannt. Ein gewisser Druck ist normal. Ich wusste, dass ich etwas Grosses erreichen kann. Ich bin glücklich, dass ich im Final stand und den Moment geniessen konnte.»
Bald geht Ponti in Tenero wieder an die Arbeit zusammen mit seinem Trainer Massimo Meloni. An den Olympischen Spielen 2028 kommen vielleicht die 50 m Delfin ins Programm. «Das wäre eine Chance mehr für mich», blickte er voraus. «Aber zuerst benötige ich Ferien.»