Wegen Nachahmungen des Letzten Abendmahls ärgern sich Christen weltweit. Jetzt entschuldigt sich das IOC und spricht über die Beweggründe dahinter.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele empört wegen einer Anspielung des Letzten Abendmahls durch Dragqueens und Vertreter der LGBTQ-Community unter Christen.
- Der Hashtag «BoycottOlympics2024» trendete auf X und prominente Kritiker wie Elon Musk äussern sich negativ.
- Die Organisatoren betonten, die Zeremonie sollte Toleranz feiern, und entschuldigten sich für unbeabsichtigte Beleidigungen.
Bei der Eröffnungszeremonie am Freitag inszenierten Dragqueens und Vertreter der LGBTQ-Community eine Anspielung des Letzten Abendmahls. Dies stiess bei Christen weltweit teils auf heftige Kritik. Frankreichs katholische Kirche sprach von «Szenen der Verhöhnung und Verspottung des Christentums». Auch Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk äusserte sich auf X kritisch: «Dies war extrem respektlos gegenüber Christen.»
Am Sonntag veröffentlichte das IOC eine Stellungnahme und bittet darin um Entschuldigung: «Das IOC hat die Klarstellung des Organisationskomitees von Paris 2024 bezüglich der Eröffnungszeremonie zur Kenntnis genommen und begrüsst sie. In der täglichen Pressekonferenz erklärte das Organisationskomitee, dass es nie die Absicht hatte, irgendeine religiöse Gruppe oder einen Glauben zu verunglimpfen. Es bekräftigte, dass es bei der Eröffnungsfeier immer darum ging, Gemeinschaft und Toleranz zu feiern. Das Organisationskomitee sagte auch, dass, falls sich jemand durch bestimmte Szenen beleidigt gefühlt haben sollte, dies völlig unbeabsichtigt war und es ihnen leidtut.»
Die Kritik konzentrierte sich insbesondere auf eine Bankettszene, in der eine Frau, Dragqueens, ein Kind sowie Vertreter der LGBTQ-Community eine Szene interpretierten, die an Leonardo da Vincis Gemälde «Das letzte Abendmahl» erinnerte.
Boykottforderungen und Reaktionen
In den sozialen Medien forderten einige Nutzer einen Boykott der Olympischen Spiele. Am Montag trendet auf X noch immer der Hashtag «BoycottOlympics2024».
Anne Descamps, die Sprecherin der Organisatoren von Paris 2024, entschuldigte sich zusätzlich zur Stellungnahme für jegliche Beleidigungen und betonte, dass die Zeremonie dazu dienen sollte, «die Toleranz der Gemeinschaft zu feiern». «Es war nie die Absicht, eine religiöse Gruppe zu verletzen.»
Olympia 2024
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Gleichzeitig nahm Descamps den kreativen Leiter der Eröffnungsfeier, Thomas Jolly, in Schutz. «Ich glaube, Thomas Jolly wollte die Toleranz der Gemeinschaft feiern. Wir glauben, dass dieses Ziel erreicht wurde, und wenn jemand daran Anstoss genommen hat, tut uns das natürlich sehr leid.»
Versuch der Schadenbegrenzung
Als weiteren Versuch der Schadensbegrenzung erklärte der offizielle X-Account der Olympischen Spiele, dass es sich bei der umstrittenen Szene um «eine Interpretation des griechischen Gottes Dionysos» gehandelt habe, die «uns die Absurdität der Gewalt zwischen Menschen bewusst» machen solle.
Dieser Erklärungsversuch fand im Netz jedoch wenig Anklang. Viele Nutzer kritisierten, dass solche Bilder bei den Olympischen Spielen nichts verloren hätten und sahen darin eine Verhöhnung der Athleten.