Keegan Palmer eird erster Olympiasieger im Skateboard-Park. Er dominiert den Final des spektakulären Wettbewerbs.
Eins ist sicher: Das Skateboarden wird aus dem olympischen Programm nicht so schnell wieder verschwinden. Weil Skateboarden steht für das, was das IOC vermehrt sucht. Die Jungen sollen angesprochen, begeistert und mitgerissen werden.
Der finale Skateboarding-Event in Tokio faszinierte nicht nur die Jungen. Was Keegan Palmer und seine Kollegen im Park aufführten, war nicht weniger spektakulär als einst im Winter die Halfpipe-Demonstrationen von Shaun White oder Juri Podladtchikov. Palmer dominierte den hochstehenden Final. Der 18-Jährige übertraf im Final in zwei seiner drei Läufe die 90-Punkte-Marke, an die kein anderer herankam.
Palmer wurde der jüngste australische Medaillengewinner in Tokio. Dabei ist er bloss halber Australier. Er wurde in Kalifornien geboren, besitzt auch die amerikanische Staatsbürgerschaft, zog mit der Mutter mit zwei Jahren nach Australien und lebt jetzt wieder in San Diego. «Aber es ist für mich eine Riesenehre, diese Medaille für Australien zu gewinnen», so Palmer. «Ich bin in Australien aufgewachsen, habe dort die Schule besucht und alles dort gelernt. Für mich war klar, dass ich für Australien starten will.»
Die Skateboarder präsentieren sich auch in Sachen Sportsmanship ganz im olympischen Geist. Die Konkurrenten werden aufgemuntert; gelungene Tricks der Rivalen euphorisch bejubelt. «Das ist nicht Show», so Palmer. «Ich kann mich auch für die anderen freuen. Es ist mir eine Ehre, jetzt zwischen Pedro (Barros) und Cory (Juneau) zu stehen. Ich kenne beide seit meinem neunten Lebensjahr. Und jetzt stehen wir fast zehn Jahre später zusammen auf dem Podest. Das kann ich fast nicht glauben.» Der Brasilianer Pedro Barros gewann die Silbermedaille, der Amerikaner Cory Juneau holte Bronze.