Nach ihrem Kür-Drama und dem Doping-Skandal bei den Olympischen Winterspielen in Peking hat sich Russlands Eiskunstlauf-Star Kamila Walijewa erstmals zu Wort gemeldet und dabei vor allem ihrer umstrittenen Trainerin Eteri Tutberidze gedankt.
«Meine ersten Olympischen Spiele sind endlich vorbei, und ich möchte denen danken, die mich zu diesem wichtigsten Ereignis im Leben eines Athleten geführt haben – meinen Trainern», schrieb die 15-Jährige am Montag auf Instagram zu einem Bild mit ihr und Tutberidze sowie Daniil Gleichengauz und Sergej Dudakow.
Die drei seien «absolute Meister» ihres Fachs. «Und sie trainieren nicht nur, sondern lehren uns auch, uns selbst zu überwinden, was nicht nur im Sport, sondern auch im Leben hilft. Mit ihnen an meiner Seite fühle ich mich sicher und in der Lage, jede Prüfung zu bestehen. Danke, dass ihr mir helft, stark zu sein», schrieb Walijewa weiter, die sich auch bei ihrem Team, ihrem Land und den Menschen auf der ganzen Welt dankte: «Ich werde mich immer daran erinnern, euch dankbar sein und für euch eislaufen.»
Bach kritisert Tutberidze – die Trainerin wehrt sich
Walijewa hatte mit dem russischen Team Gold im Mannschaftswettbewerb gewonnen. Danach durfte sie nach einem tagelangen Wirbel um eine positive Dopingprobe im Einzel starten, führte nach dem Kurzprogramm, hielt dann aber dem massiven öffentlichen Druck nicht stand und verpasste als Vierte eine Medaille.
Von ihrer Trainerin Tutberidze erhielt die weinende Walijewa danach keinen Trost, sondern harsche Worte. IOC-Chef Thomas Bach hatte das Verhalten von Tutberidze kritisiert. «Mir lief es kalt über den Rücken, zu sehen, was da geschah», hatte Bach gesagt und von einer eiskalten Atmosphäre gesprochen.
Tutberidze hat verwundert auf die Kritik von Bach reagiert. «Ich bin immer noch ratlos über die Bewertung unserer Arbeit durch den geschätzten Herrn Bach», kommentierte Eteri Tutberidze bei Instagram. Die 47-Jährige unterstützte in dem sozialen Netzwerk einen offenen Brief des russischen Trainers Alexander Schulin an Bach.
Darin äusserte sich Schulin «überrascht» von der Reaktion des IOC-Präsidenten. Tutberidze habe seit 2014 sechs Medaillengewinnerinnen bei Olympia und vier Olympiasiegerinnen trainiert. «Sie weiss wahrscheinlich, wie und was sie ihren Schülerinnen nach ihren Auftritten sagen muss», schrieb Schulin.