Pressestimmen Pressestimmen zum Abschluss von Olympia in Peking

DPA

21.2.2022

«Auf Nimmerwiedersehen zu den elendigsten Spielen von allen»

«Auf Nimmerwiedersehen zu den elendigsten Spielen von allen»

Wie haben die westlichen Länder die Olympischen Spiele in Peking verfolgt? Die internationale Presse zeigt sich äusserst kritisch zu den diesjährigen Winterspielen.

21.02.2022

Die Olympischen Winterspiele in China sind Geschichte. So fällt die Bilanz in der internationalen Presse aus.

DPA

21.2.2022

Schweiz:

«NZZ»: «Die olympischen Spiele sind angeschlagen wie nie mehr seit dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Reformen sind unumgänglich.»

«Tages Anzeiger»: «Nie war die Vorfreude auf Olympische Spiele kleiner – die Befürchtungen aber bewahrheiteten sich nicht. (...)

Es waren nicht die besten Olympischen Winterspiele ever, das liess schon die Weltlage nicht zu. Was China aber für sich beanspruchen kann, und das ist aktuell gleich viel wert: Kein anderes Land hätte im Februar 2022 einen Anlass solcher Grösse und Komplexität ausrichten können. (...)

Blauäugig darf man aber nicht sein. Wegen der bestechenden Organisation und Gastfreundschaft in den letzten Wochen und wegen der kommenden Paralympics wird China nicht plötzlich zu einer Musterdemokratie. Die Liste der Verfehlungen und Missstände ist lang – und sie gehören verstärkt thematisiert. Allerdings bei der Vergabe von Grossanlässen und nicht sechs Jahre später. (...)

«Watson»: Die Olympischen Winterspiele von Peking sind mit der Schlussfeier beendet. Sie enthalten eine klare Botschaft an die Welt: «China rules the World». Es waren die … ehrlichsten und entlarvendsten Spiele der Geschichte.

Die Rechnung der Chinesen und der olympischen Geldmacher ist zu 100 Prozent aufgegangen. Die Spiele 2022 sind die erhoffte globale, rund um die Uhr laufende Propaganda-, Unterhaltungs- und Gelddruckmaschine geworden. China hat die Welt an den fünf olympischen Nasenringen durch die globale Arena geführt. (...)»


Österreich:

«Kurier»: «Olympia-Ende: China feiert sich, doch der Sport muss Trauer tragen. Mit den Winterspielen ist das Land endgültig zur Grossmacht im Weltsport aufgestiegen. Doch der olympische Geist hat sich endgültig verflüchtigt. Das IOC bleibt damit seiner Linie treu.»


Grossbritannien:

«The Guardian»: «Winterspiele, die absurd, verstörend und oft aussergewöhnlich waren. Die seelenzerstörende Geschichte der jungen russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa wird im Gedächtnis bleiben.»

«The Telegraph»: «Leb wohl und auf Nimmerwiedersehen zu den elendigsten Spielen von allen. China, Uiguren, Kamila Walijewa und Putin: Was eine Show des Wintersports werden sollte, war eine Reihenfolge an Skandalen.»

Kamila Walijewa stürzte vor aller Augen in der Weltöffentlichkeit ab.
Kamila Walijewa stürzte vor aller Augen in der Weltöffentlichkeit ab.
Bild: Keystone

Frankreich

«L’Équipe»: «Die Zeit stand still. Die Covid-Spiele waren perfekt organisiert und sportlich erfolgreich. Aber sie werden immer von der Walijewa-Affäre gezeichnet sein.»

«Le Monde»: «Geprägt vom diplomatischen Boykott bestimmter Länder und von der Bedrohung einer Epidemie sind die XXIV. Winterspiele in einem sehr kontrollierten und glatten Rahmen abgelaufen.»

«Le Figaro»: «Für immer einzigartige Olympische Spiele gingen in Peking in die olympische Geschichte ein.»


Spanien:

«Marca»: «Die Walijewa-Spiele. Die Olympischen Spiele haben ihre Pforten mit vielen Gewissheiten verschlossen und einer einzigen Protagonistin, der die grossen Schlagzeilen gehörten. Der 15 Jahre jungen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa, ihr lange zurückliegender Positivtest und die natürlich unmittelbaren Forderungen nach einem Mindestalter für Olympische Spiele.»

Die olympische Flagge bei der Abschlusszeremonie neben der chinesischen Flagge.
Die olympische Flagge bei der Abschlusszeremonie neben der chinesischen Flagge.
Bild: Getty

USA:

«The Washington Post»: «Olympia endet, ohne dass das chinesische Konzept durchbrochen wird. Die Demonstration von sportlichem und technischem Können war verbunden mit Informationskontrolle und Zurückweisung von Kritik.»

«The New York Times»: «Peking beendet Spiele, die von Triumph, gebrochenen Herzen und einem Skandal gezeichnet waren.»


Australien:

«The Age»: «Die olympischen Anführer müssen lernen: Nichts zu tun ist nicht neutral. Es ist Abdankung. Das Internationale Olympische Komitee hat sich aus der Politik Chinas herausgehalten. Es hat ein Land, das zügelloser Menschenrechtsverletzungen beschuldigt wird, mit dem bequemsten Heimvorteil gestärkt: Eine Plattform, zu sagen und zu tun, was ihm gefällt.»