Lara Gut-Behrami nimmt für den ersten ihrer drei geplanten Einsätze an den Olympischen Spielen einen Kaltstart vor. Ihre Chancen im Riesenslalom am Montag sind schwer abzuschätzen.
Es ist die nächste Rückkehr von Gut-Behrami in diesem Winter. Der Riesenslalom in Yanqing wird ihr erster Wettkampf seit zwei Wochen sein, nachdem sie auf die letzten drei Weltcup-Rennen vor den Olympischen Spielen, den Riesenslalom in Kronplatz sowie die Abfahrt und den Super-G in Garmisch-Partenkirchen, verzichtet hat.
Gut-Behrami hat die Zeit vor dem Abflug nach Peking nutzen wollen, um für ihre dritten Olympischen Spiele, bei denen sie auch in der Abfahrt und im Super-G starten wird, wieder in Vollbesitz ihrer Kräfte zu kommen. In Chinas Hauptstadt ist Gut-Behrami am Donnerstag eingetroffen, zwei Tage nach ihren Teamkolleginnen.
Es wird der zweite Unterbruch gewesen sein in einem Winter, in dem für Gut-Behrami vieles so gar nicht nach Wunsch gelaufen ist. Erinnert sei an die hartnäckige Erkältung während der Nordamerika-Tournee, den Sturz im zweiten Super-G in St. Moritz und die Infizierung mit dem Coronavirus, welche die Tessinerin einen ganzen Monat vom Weltcup ferngehalten hat.
Am meisten tangiert haben die Pausen Gut-Behramis Einsätze im Riesenslalom. Von den bisherigen sechs Rennen in dieser Weltcup-Saison hat sie nur gerade zwei bestritten; beim Prolog im Oktober in Sölden war sie Zweite, Anfang Januar in Kranjska Gora, bei ihrer ersten Rückkehr, Fünfte geworden.
Trotz der Spitzenergebnisse fällt die Einordnung der Ausgangslage für die Weltmeisterin vor dem neuerlichem Wiedereinstieg schwer. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass sich während ihrer Abwesenheit die Stärkeverhältnisse in der Basisdisziplin verschoben haben, und die Konkurrenz noch einmal grösser geworden ist. Nach den Erfolgen der Amerikanerin Mikaela Shiffrin in den ersten zwei Riesenslalom hat sich vorab Sara Hector hervorgetan. Die Schwedin startet nach ihren Siegen in drei der letzten vier Rennen in Yanqing als Topfavoritin.