Chaotisches Casting Darum sagte Nagelsmann bei Chelsea ab

lih

28.4.2023

Julian Nagelsmann war bei Chelsea zum Vorstellungsgespräch geladen, zog sich daraufhin aber zurück.
Julian Nagelsmann war bei Chelsea zum Vorstellungsgespräch geladen, zog sich daraufhin aber zurück.
IMAGO/Ulrich Hufnagel

Julian Nagelsmann hat sich gegen den FC Chelsea entschieden. Einem Bericht zufolge war allem voran das Chaos innerhalb des Klubs ein Grund dafür.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Julian Nagelsmann sagte Chelsea nach einem Casting für den Trainer-Posten ab.
  • Unter anderem die Unruhe, die innerhalb des Vereins herrscht, habe Nagelsmann vor einer Zusage bei Chelsea abgeschreckt.
  • Chelsea-Besitzer Todd Boehly ist dran, wieder Ruhe in den Verein zu bringen und sucht einen Klubchef.

Die Verpflichtung des Wunschkandidaten Julian Nagelsmann ist beim FC Chelsea vom Tisch. Die Gerüchte liefen heiss, dass Nagelsmann kurz nach seiner Entlassung beim FC Bayern beim nächsten Top-Klub anheuert.

Doch aktuell ist das Label «Top-Klub» beim FC Chelsea mit Vorsicht zu geniessen. Auf dem Papier ist die Millionen-Equipe Anwärter auf jeden Titel, die Realität schaut ein bisschen anders aus. In der Premier League grüssen die Blues abgeschlagen von Rang elf, Besserung ist zurzeit keine in Sicht.

Chelseas wahres Gesicht schreckte Nagelsmann ab

Das wahre Gesicht des FC Chelsea ist letztendlich auch der Grund, warum Julian Nagelsmann den Bossen des Londoner Klubs eine Absage erteilte. Gemäss der «Bild» schreckte die Unruhe im Verein den Deutschen von einem Wechsel an die Stamford Bridge ab. Bereits im Trainer-Casting spiegelte sich das Chaos im Klub wider. Hinzu kamen die negative Stimmung und der wild zusammengewürfelte Kader. Dinge, die Nagelsmann zu viel des Guten waren.

Der Plan von Klub-Besitzer Todd Boehly, Nagelsmann nach Chelsea zu locken, scheiterte. An Absagen im Fussball-Business muss sich Boehly, der Chelsea vor rund einem Jahr aufkaufte, wohl erst noch gewöhnen: Bisher shoppte der 49-jährige Milliardär wie wild, gönnte sich zu astronomisch hohen Ablösesummen einen Spieler nach dem anderen und liess sich die bisherigen Besuche auf dem Transfermarkt über 600 Millionen Euro kosten.

Strategie? Fehlanzeige – Besserung soll kommen

«Im Januar haben wir acht Spieler verpflichtet. Wir müssen damit aufhören und eine Strategie entwickeln», sagte Chelsea-Verteidiger Thiago Silva nach dem Aus gegen Real Madrid in der Champions League. Hinzu kommt, dass Boehly auch intensiv am Trainer-Karussell rüttelt. Tuchel, Potter und jetzt Lampard – der vierte Coach wird offenbar bald folgen.

Wobei folgen ein gutes Stichwort ist: Todd Boehly führt seine Angestellten an kurzer Leine. Seinem Wort ist Folge zu leisten. Der US-Amerikaner geht in die Kabine und rüffelt die Mannschaft, wenn ihm danach ist. Die Entscheidungsgewalt liegt bei ihm.

Doch genau da soll jetzt ein Umdenken stattfinden. Dem Bericht der «Bild» zufolge suche Boehly einen Klubchef, der im Tagesgeschäft die Führung übernimmt und den Verein wieder strukturiert. Und Struktur ist das, was bei Chelsea allenfalls wieder für bisschen Ruhe sorgen dürfte – zumindest so viel Ruhe, dass ein potenziell neuer Trainer nicht bereits nach einem Vorstellungsgespräch dem Klub den Rücken zuwendet.