Juventus Turin will Romelu Lukaku verpflichten. Den eigenen Fans passt das aber gar nicht. «Wir haben schon einen Ersatzgoalie», spotten sie. Derweil fühlt sich Inter Mailand vom belgischen Stürmer verraten.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Romelu Lukaku wird seit Wochen mit Juventus Turin in Verbindung gebracht. Sein Vertrag beim FC Chelsea läuft noch bis 2026.
- Anhänger der Alten Dame haben daran gar keine Freude und protestieren im Juventus Stadium gegen den möglichen Transfer.
- Nach seinem Leih-Jahr bei Inter Mailand wollten die Nerazzurri den Stürmer wieder fix übernehmen, Lukaku hat aber offensichtlich andere Pläne. Der mögliche Juve-Deal gerät jedoch ins Wanken.
Normalerweise soll das traditionelle Saisoneröffnungsspiel bei Juventus Turin zwischen den Profi-Kickern und dem Nachwuchsteam für gute Laune sorgen und die Tifosi heiss auf die bevorstehende Spielzeit machen. Am Mittwochabend aber schwappt die Stimmung über, als hunderte Juve-Fans den Platz stürmen und sich vor dem Spielertunnel versammeln.
«Noi Lukaku non lo vogliamo!», so die klare Ansage der Anhänger. «Wir wollen Lukaku nicht!» Der Stürmer, der letzte Saison für Erzrivale Inter Mailand auf Torejagd ging, wird seit Wochen mit den Turinern in Verbindung gebracht. Das passt den Juve-Fans gar nicht. Auf einem Transparent verspotten die Fans den belgischen Angreifer auch vor dem Stadion: «Lukaku, bleib in Mailand, wir haben bereits einen zweiten Goalie.»
Noch gehört Lukaku dem FC Chelsea, der vor zwei Jahren 113 Millionen Euro an Inter für die Dienste des Stürmers überwies. Bei den Blues hat Lukaku aber kaum noch eine Zukunft. Inter hätte ihn gerne zurückgenommen, schliesslich hat der Sturmtank in Mailand überzeugt, schoss in 132 Spielen 78 Tore und gab 23 Assists. Er verhalf Inter 2021 zum Meistertitel und letzte Saison zum Coppa-Sieg und zum Einzug in den Champions-League-Final.
«Lukaku hat uns verraten»
Auf Mailand hat Lukaku aber offensichtlich keine Lust mehr. Ex-Teamkollege Lautaro Martinez sagte kürzlich bei der «Gazzetta dello Sport», dass der 30-Jährige nicht mehr auf Anrufe der Inter-Spieler reagieren würde: «Ich habe versucht, ihn anzurufen – aber er hat nie abgehoben. Auch bei anderen Teamkollegen nicht. Nach so vielen Jahren und vielen Dingen, die man gemeinsam erlebt hat, war ich enttäuscht.»
Noch deutlicher wird Inters Vize-Präsident und Vereinslegende Javier Zanetti, der bei der «Gazzetta» sagt: «Angesichts dessen, was Inter für ihn getan hat, haben wir erwartet, dass er sich als Profi und als Mann anders verhält. Lukaku hat uns verraten!»
Noch im Januar sagte Lukaku in einem Interview: «Ich hoffe, dass ich bei Inter bleibe, Inter ist für mich alles.» Ein halbes Jahr später soll er mit dem Erzrivalen aus Turin verhandeln. «Er hat natürlich das Recht, dorthin zu gehen, wo er will, aber das hätte er uns vorher sagen können», zeigt sich Zanetti enttäuscht.
Der komplizierte Deal mit Vlahovic
Ob Lukaku wirklich nach Turin wechselt, ist aber längst nicht beschlossene Sache. Medienberichten zufolge hofft der italienische Rekordmeister auf einen Tausch-Deal: Dusan Vlahovic für Lukaku plus 40 Millionen Euro. Die Engländer haben zwar Interesse am serbischen Stürmer, wollen aber offenbar nicht so viel Geld bezahlen.
Laut Fabrizio Romano hat sich Lukaku mit Juve auf einen Dreijahresvertrag geeinigt, die Ablösesumme scheint aber der grosse Knackpunkt zu sein. Chelsea hofft, möglichst wenig Verlust mit dem teuren Stürmer aus dem 113-Millionen-Deal aus dem Jahr 2021 zu machen. Schliesslich läuft Lukakus Vertrag auch noch bis 2026.
Vor einigen Wochen soll der Belgier ein lukratives Angebot aus Saudi-Arabien abgelehnt haben, weil er in Europa bleiben will. Sollte sich bis Ende August keine Lösung ergeben haben, könnte ein Saudi-Wechsel aber doch wieder zur Option werden. Da ist das Transferfenster noch bis zum 20. September geöffnet.