Der Serie-A-Klub Napoli wird afrikanische Spieler nur noch unter der Bedingung engagieren, dass sie nicht am Afrika-Cup teilnehmen. Dies verkündete der Vereinspräsident Aurelio de Laurentiis gegenüber der Wirtschaftswebsite «Wall Street Italia».
«Ich meine es gut mit den Spielern. Aber wenn sie das nicht so unterschreiben, dann stehen sie mir nie zur Verfügung. Wir sind die Idioten, die die Löhne bezahlen, um sie für andere spielen zu lassen», so de Laurentiis.
Der Afrika-Cup findet jeweils im Winter während der Saison statt. Da er als offizieller FIFA-Wettbewerb gilt, sind die Vereine verpflichtet, die Spieler für die Dauer des Wettbewerbs freizugeben.
Während des letzten Afrika-Cups diesen Winter fehlten Napoli mehrere wichtige Spieler, unter ihnen der senegalesische Verteidiger Kalidou Koulibaly, der im Sommer zu Chelsea nach England wechselte.
Kritiker werfen dem 73-Jährigen, der immer wieder mit umstrittenen Kommentaren auffällt, Rassismus vor. «Als Captain des Senegal muss ich sagen, dass es nicht richtig ist, so über eine afrikanische Mannschaft zu sprechen», hielt Koulibaly fest. Von den aktuellen afrikanischen SSC-Profis, etwa dem Offensiv-Juwel Victor Osimhen aus Nigeria oder dem kamerunischen Mittelfeldspieler André-Frank Zambo-Anguissa, gab es zunächst keine öffentliche Reaktion.
«Der Präsident von Napoli hat keinen Respekt vor dem afrikanischen Fussball und unserem Kontinent», betonte der frühere Stürmerstar Roger Milla der italienischen Zeitung «Gazzetta dello Sport». «Warum Afrika? Warum immer Afrika?», fragte der 70-jährige Kameruner.