Haushohe Favoritin Holt «die wilde Sau» nach Gold im Super-G nun Gold im Snowboard?

sda

21.2.2018 - 17:18

Ester Ledecka sorgte mit Gold im Super-G für die grösste Olympia-Sensation in der Ski-Geschichte.
Ester Ledecka sorgte mit Gold im Super-G für die grösste Olympia-Sensation in der Ski-Geschichte.
Source: Getty Images

DEN Coup der Olympischen Spiele 2018 hat Ester Ledecka mit Gold im Super-G bereits gelandet. Nun besinnt sich die tschechische Allrounderin auf ihre Kernkompetenz, den Alpinbewerb der Snowboarder.

«Es gibt keine geilere Geschichte. Sie ist unsere Heldin», entfuhr es Patrizia Kummer. Die Walliserin ist eine langjährige Konkurrentin von Ledecka, sie lieferte sich mit ihr schon manch hartes Duell, auch in Finals. Aber sie freute sich mit ihr. «Sie ist ein derart lieber Mensch, alle mochten ihr den Sieg gönnen.» Und wie sähe es aus, wenn Ledecka auch den Parallel-Riesenslalom gewinnen würde? Kummer: «Aus der Sicht der Privatperson würde ich es ihr wieder gönnen, aus jener der Fahrerin natürlich eher weniger.»

Ledecka startet im fünften Parallel-Riesenslalom der Olympia-Geschichte als klare Favoritin. Weil sie die Saison nach Belieben dominiert hat, ist sie die designierte Nachfolgerin von Kummer als Olympiasiegerin. Wegen Terminkollisionen mit der Tätigkeit als Skifahrerin startete Ledecka zu sechs Riesenslaloms, die ersten fünf davon gewann sie allesamt. Und in jeder einzelnen Qualifikation fuhr die 23-jährige Pragerin, die auf dem besten Weg zum dritten Triumph in Folge in der alpinen Snowboard-Wertung ist, auch Bestzeit. «Sie ist eine 'wilde Sau', riskiert immer voll», sagte der Schweizer Cheftrainer Christian Rufer über die Leaderin.

Die Schweizerinnen gehören in Anbetracht der bisherigen Saisonleistungen nicht zum Favoritenkreis. Mit Ladina Jenny (3. in Lackenhof) stand zwar eine Fahrerin aus Rufers Equipe einmal in einem Parallel-Riesenslalom auf dem Podest. «Aufgrund der Ausgangslage käme eine Medaille aber überraschend», so Rufer.

Die WM-Zweite Kummer, die seit vier Jahren im Privatteam unterwegs ist und in unregelmässigen Abständen Inputs des Schweizer Cheftrainers einholt, hat als Bestresultat in diesem Winter wie Teamkollegin Stefanie Müller einen 13. Rang vorzuweisen. Julie Zogg war im (nicht mehr olympischen) Parallelslalom von Cortina d'Ampezzo Zweite, ihr stärkstes Ergebnis im Riesenslalom waren zwei 7. Ränge.

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