Aufatmen in Adelboden: Die Rennen am Chuenisbärgli können trotz der 36-stündigen Strassensperre stattfinden. Die Athleten und Teams gelangten am Freitag im Konvoi über eine Ausweichroute nach Adelboden. Für die Zuschauer ist die Anreise ab Samstag 6.00 Uhr möglich.
Zwar blieb die Berner Oberländer Gemeinde auch am Freitag weitestgehend von der Umwelt abgeschnitten, da am Donnerstag gegen Abend ein Murgang die Kantonsstrasse Frutigen-Adelboden südlich des Lintertunnels stark beschädigt hatte. Ein Teil des Asphalts ist talseitig auf rund 10 bis 15 Metern weggebrochen. Doch ein Augenschein mit Geologen und dem Strasseninspektor des Kantons Bern ergab am Freitagmorgen, dass die Strasse rechtzeitig wieder so weit hergerichtet werden kann, dass sie einseitig und mit allen Fahrzeugen befahrbar sein wird.
Für Notfälle werde zudem die alte Adelbodenstrasse kontrolliert geöffnet, hiess es von Seiten der Behörden. Ein Teil dieser Route, auf welcher auch der Weltcup-Tross mehrheitlich anreiste, ist allerdings aufgrund von Lawinengefahr exponiert. Um Zeit zu sparen, reisten die meisten Schweizer Fahrer gar per Helikopter an. "Das war natürlich bequem, so schnell in Adelboden zu sein", sagte Luca Aerni, der am Donnerstagnachmittag noch im Slalom von Zagreb im Einsatz gestanden hatte und Fünfter geworden war.
FIS-Renndirektor: "Wir fahren!"
Ariane Nottaris, Regierungsstatthalterin in Frutigen, erklärte im Interview mit der Nachrichtenagentur sda: "Wir tun alles dafür, dass die Strasse ab Samstagmorgen 6 Uhr wieder einspurig befahrbar sein wird." Für die Zuschauer, die für die Rennen nach Adelboden anreisen wollen, sei ab Frutigen der gewohnte Betrieb mit Shuttlebussen gewährleistet. 2017 verzeichneten die Organisatoren für die zwei Renntage in Adelboden insgesamt 40'000 Besucher.
Peter Willen, OK-Präsident der Adelbodner Weltcuprennen, zeigte sich am Freitagmittag stark erleichtert darüber, dass die Sperrung der Zufahrtsstrasse für die Renntage aufgehoben werden kann: "Wir sind sehr froh, dass der Kanton eine Lösung gefunden hat und die Strasse praktisch normal offen sein wird." Andernfalls wäre auch eine Absage des Klassikers am Chuenisbärgli im Raum gestanden. Sollte wider Erwarten die rund dreieinhalb Meter breite Notbrücke nicht bereit sein, so fände das Rennen jedoch trotzdem statt. "Das Wetter stimmt, die Piste und das TV ist bereit und alle Fahrer und Offiziellen sind in Adelboden. Wir fahren!", so der FIS-Renndirektor Markus Waldner am Freitagabend.
Piste in sehr gutem Zustand
Auch Willen betont: "Am Samstag um 10.30 Uhr werden wir programmgemäss zum ersten Lauf des Riesenslaloms starten." Einen Plan B gebe es nicht. Gleichzeitig appellierte er an die Fans, "trotz der schwierigen Situation zu kommen. Wir sind parat und freuen uns auf jeden."
Der Adelbodner, der dem OK seit 1995 vorsteht, sagt, dass die Piste den wetterbedingten Widrigkeiten zum Trotz "in sehr gutem Zustand" sei. Man sei wegen des Sturmes und dem Regen etwas in Rückstand geraten. "Doch wir haben Fachleute im Einsatz, die die ganze Nacht durch im Einsatz stehen werden." Und Willen verspricht, "dass das an diesem Wochenende absolut normale, gute Weltcuprennen sein werden, die wir hier durchführen werden."
So sieht es auch FIS-Renndirektor Waldner: "Ich bin überrascht, in welch gutem Zustand die Piste nach diesen starken Regenfällen ist. Dank der hervorragenden Arbeit vom Adelbodner Rennleiter Hans Pieren und dessen Crew ist alles unter Kontrolle und wir werden bis am Sonntag 'überleben' können." Damit sollte einem Skifest am Chuenisbärgli nichts mehr entgegenstehen.
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