Doping-Skandal Blutdoping: Was ist das und wie wird es nachgewiesen?

bam

1.3.2019

Ohne Razzia wären die fünf Doping-Sünder aus dem Langlauf an der WM in Seefeld vielleicht nie überführt worden, denn Blutdoping ist nur sehr schwer nachweisbar. 

Bei Blutdoping handelt es sich um eine künstliche Erhöhung der Hämoglobinkonzentration im Blut eines Sportlers durch Transfusion von Blutkonserven. Es erhöht die Anzahl an roten Blutkörperchen. Das heisst konkret: «Je mehr Blutkörperchen im Blut sind, desto leistungsfähiger ist der Körper.» Dies kann zu einer Leistungssteigerung von 15 Prozent führen, wie SRF-Experte Adriano Iseppi erklärt (s. Video oben). «Die Blutkörperchen mit Hämoglobin und Eisen bringen den Sauerstoff zum Muskel und zu den Zellen», so der frühere Langlauf-Disziplinenchef von Swiss-Ski.



Iseppi erklärt weiter, dass das eigene Blut beispielsweise in einem Höhentraining konserviert wird: «Der Höheneffekt sorgt dafür, dass mehr Blutkörperchen gebildet werden. Wer ganz perfide ist, nimmt noch Epo, ein körpereigenes Hormon.»

Durch Blutdoping gibt es nicht nur eine erhöhte Infektionsgefahr, auch eine Thrombose könnten die Athleten erleiden. «Die hohe Konzentration könnte die Blutbahnen verstopfen und das ist sehr gefährlich», so der SRF-Experte. 



Blutdoping ist eine sehr erfolgreiche Dopingmethode, denn sie ist kaum nachweisbar. «Man kann es nur an den Plastikrückständen der Konserven nachweisen.» In Zukunft soll der Blutpass mehr Transparenz liefern. Iseppi: «Man weiss damit, wie viele feste Bestandteile ein Athlet im Blut von Natur aus hat. Wenn diese Werte plötzlich in die Höhe steigen, weiss man, dass nachgeholfen wurde.»

An der nordischen Ski-WM in Seefeld wurden fünf Langläufer positiv getestet. Bei einer Razzia wurde der Österreicher Max Hauke auf frischer Tat ertappt.

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport