Im Februar fährt die Kanadierin Laurence St-Germain sensationell zum Weltmeistertitel im Slalom. Trotzdem steht die Fortsetzung ihrer Karriere vor dem Start in die neue Saison auf wackligen Beinen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Laurence St-Germain feiert im Februar dieses Jahres mit dem Triumph im WM-Slalom von Méribel den grössten Erfolg ihrer Karriere.
- Ihre Geldsorgen ist die Kanadierin deshalb nicht los. Grund dafür ist eine Vorgabe des finanziell angeschlagenen Skiverbandes, welche alle kanadischen Athleten betrifft.
- So ist auch Teamkollegin Valérie Grenier auf der Suche nach Sponsoren, obwohl sie in der letzten Saison ihren ersten Weltcup-Sieg einfahren kann. «Wir sind zwar etwas bekannter geworden, aber im Grunde hat sich nicht viel geändert», sagt sie.
Mitte Februar fährt Laurence St-Germain der Konkurrenz im WM-Slalom von Méribel um die Ohren, schlägt gar Überfliegerin Mikaela Shiffrin und gewinnt sensationell die Goldmedaille. Rund ein halbes Jahr nach dem geschafften Exploit steht die Ski-Karriere von St-Germain dennoch auf wackligen Beinen.
Die Kanadierin droht die kommende Saison aus finanziellen Gründen zu verpassen. Grund dafür ist eine Vorgabe des kanadischen Skiverbandes, die verlangt, dass jede Fahrerin und jeder Fahrer 20'000 Dollar (rund 13'230 Franken) aufbringen muss, um Teil des Teams und somit startberechtigt zu sein.
St-Germain kann die geforderte Summe derzeit nicht aufbringen. Die Suche nach Einnahmequellen ist in vollem Gang. «Ich bin immer noch auf der Suche nach Sponsoren, und ich habe meine Partnerschaftsmöglichkeiten noch nicht ausgeschöpft. Auf meinem Helm ist noch Platz, genau wie auf meinem Rennanzug», betreibt die 29-Jährige im Gespräch mit Radio Canada» ein wenig Eigenwerbung.
Spendengala soll fehlendes Geld bringen
Ihre Teamkolleginnen kennen die Schwierigkeiten. Valérie Grenier, die in der abgelaufenen Saison ihren ersten Weltcup-Sieg feiert, fehlt ebenfalls ein Grossteil der vom Verband geforderten Summe. «Ich bin bei 5000 Dollar, glaube ich», verrät die 26-Jährige und erklärt: «Wir sind zwar etwas bekannter geworden, aber im Grunde hat sich nicht viel geändert.»
Und so spannen die kanadischen Skifahrerinnen und Skifahrer zusammen und organisieren Anfang Oktober in Quebec eine Spendengala, um die nötigen finanziellen Mittel für den anstehenden Weltcup-Winter aufzubringen. St-Germain macht deutlich: «Wir hoffen, dass einige Menschen Lust haben, zu unserer Saison beizutragen.»
Die Startberechtigung hätten sich St-Germain und Grenier mit ihren starken Auftritten im letzten Winter definitiv verdient.
