Die Ski-WM in Are neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Am Donnerstag (Damen) und Freitag (Herren) stehen die Riesenslalom-Rennen auf dem Programm. Wie stehen die Schweizer Medaillenchancen?
Die Messlatte ist hoch gelegt: Vor zwei Jahren brillierte die Ski-Nati an der Heim-WM in St. Moritz mit insgesamt sieben Medaillen. Besser waren nur die Österreicher mit neun Mal Edelmetall. In diesem Jahr sieht es nicht mehr ganz so gut aus. Wir machen den Favoriten-Check für die verbleibenden Rennen.
Donnerstag, 14. Februar, ab 14:15 Uhr
Riesenslalom Frauen
Amtierende Weltmeisterin: Worley
Top-Favoritin: Shiffrin
Medaillen-Anwärterinnen: Vlhova, Worley, Brignone, Holdener
Aussenseiter-Chancen aus Schweizer Sicht: Gut-Behrami
Obwohl sie in beiden Disziplinen zu den Favoritinnen gezählt hätte, verzichtete Mikaela Shiffrin in Are sowohl auf die Abfahrt als auch auf die Kombination. Sie wollte sich auf ihre Hauptrennen Riesenslalom und Slalom vorbereiten. Damit ist klar: Shiffrin, die schon im Super-G Gold gewann, ist im Riesenslalom ausgeruht und die grosse Favoritin auf den Sieg.
In den sechs Weltcup-Riesen in dieser Saison holte sich die 23-jährige US-Amerikanerin dreimal den Sieg. Die Disziplinenwertung führt sie mit 81 Punkten Vorsprung auf Tessa Worley an. Die Französin wiederum ist die Titelverteidigerin und gehört neben Petra Vlhova (Slowakei) und Federica Brignone (Italien) zu Shiffrins ärgsten Konkurrentinnen.
Aus Schweizer Sicht ruhen die Hoffnungen auf Wendy Holdener. Die Kombi-Weltmeisterin ist in dieser Saison im Riesenslalom aber noch nicht aufs Podest gefahren, der vierte Rang Anfang Monat in Maribor war ihr bestes Resultat.
Prognose: Shiffrin feiert ihren zweiten WM-Titel in Are, Holdener verpasst die Medaillen knapp.
Freitag, 15. Februar, ab 14:15 Uhr
Riesenslalom Männer
Amtierender Weltmeister: Hirscher
Top-Favorit: Hirscher
Medaillen-Anwärter: Kristoffersen, Pinturault, Meillard, Olsson, Fanara
Aussenseiter-Chancen aus Schweizer Sicht: Tumler, Caviezel
Es müsste fast schon mit dem Teufel zugehen, wenn der Riesenlalom-Weltmeister nicht auch dieses Jahr Marcel Hirscher heisst. Zu dominant präsentiert sich der Österreicher in dieser Saison: Vier der fünf Riesenslalom-Rennen konnte Hirscher für sich entscheiden.
Spannung verspricht allerdings der Kampf um Silber und Bronze: Nicht weniger als neun verschiedene Fahrer schafften es in dieser Saison schon aufs Treppchen – darunter auch zwei Schweizer: Loïc Meillard und Thomas Tumler. Meillard ist der grösste Trumph im Schweizer Team, der 22-jährige Neuenburger steht in der Disziplinenwertung im Riesen aktuell auf Rang vier. Neben Meillard und Tumler fuhren in dieser Saison auch Gino Caviezel und Marco Odermatt schon in die Top Ten.
Henrik Kristoffersen, Alexis Pinturault, Thomas Fanara und Mats Olsson gehören neben Loïc Meillard zu den grössten Medaillen-Anwärten. An Hirscher wird es für sie alle aber kaum ein Vorbeikommen geben.
Prognose: Hirscher gewinnt überlegen Gold, Meillard holt Bronze und damit endlich die erste WM-Medaille fürs Schweizer Männer-Team.