Hintermann und Feuz verärgert «FIS-Renndirektor Waldner schiesst den Vogel ab»

Von Luca Betschart

4.12.2022

Niels Hintermann kommt in Beaver Creek als Neunter ins Ziel – zeitgleich mit Beat Feuz.
Niels Hintermann kommt in Beaver Creek als Neunter ins Ziel – zeitgleich mit Beat Feuz.
Bild: Keystone

Schwierige Bedingungen machen den Fahrern im obersten Streckenteil der Abfahrt von Beaver Creek zu schaffen. Nach dem Rennen hält vor allem Niels Hintermann nicht mit Kritik zurück.

Von Luca Betschart

4.12.2022

Für zahlreiche Mitfavoriten verläuft die Abfahrt auf der «Birds of Prey» am Samstag frustrierend. Im obersten Abschnitt der spektakulären Strecke in Beaver Creek wehen kräftige Windböen, die nicht bei allen Fahrern in gleichem Ausmass bremsen. So fangen Beat Feuz, Niels Hintermann oder die Österreicher Vincent Kriechmayr und Matthias Mayer schon nach wenigen Fahrsekunden einen beträchtlichen Rückstand ein.

«Oben nach der ersten Fläche war mein Rennen schon gelaufen», ärgert sich Hintermann im SRF-Interview. «Die Piste ist nicht super. Aber dafür, dass es so viel Schnee gegeben hat, ist sie wirklich extrem gut. Aber Markus Waldner, der FIS-Renndirektor, schiesst den Vogel mit dieser Aktion wieder einmal gehörig ab.» Hintermann erklärt, dass er den Gegenwind schon früh gespürt und mit der schlechten Sicht gekämpft habe: «Du hast gar keine Ahnung mehr, wie der Schnee aussieht.»

Unfaire Bedingungen?

Hintermann hätte sich von der FIS eine Reaktion erhofft: «Es ist sehr gut, dass heute ein Rennen stattfindet. Aber nicht von oben, mit diesem Wind. All jene, die oben eine halbe Sekunde oder mehr Rückstand haben, könntest du eigentlich in eine eigene Wertung nehmen oder gleich abschwingen lassen. Das bringt nichts.»

Der Neuntplatzierte stellt zudem klar, dass er den Podestfahrern den Erfolg absolut gönnt. «Nicht falsch verstehen: Es geht mir rein um die Fairness. Unser Sport ist nicht immer 100-prozentig fair, das ist so. Aber einen gewissen Grad an Fairness sollte es geben, und das war heute nicht gewährleistet», so Hintermann.

Sein Landsmann und in der Abfahrt zeitgleiche Beat Feuz pflichtet bei. «Wenn man mich und die Nummern nach mir anschaut, war niemand schnell. Es ist ein etwas spezielles Rennen», sagt der 35-Jährige. «Die Bodensicht wurde von Nummer zu Nummer schwieriger. Es begann zu schneien. Es hat solche Verwirbelungen auf der Piste, wenn man so eine trifft, dann sieht man rein gar nichts.»

Mayer: «Es ist ein Freiluft-Sport»

So hat auch die Startnummern-Auslosung ihre Rolle gespielt. «Die zwei Besten der Saison sind schlussendlich vorne. Das ist das Positive dieses Rennens, das muss man einsehen. Aber wenn man sieht, dass Vinc Kriechmayr, Matthias Mayer oder ich bei der ersten Zwischenzeit 80 Zehntel auf dem Dach haben, dann ist das immer etwas schade.»

Matthias Mayer bestätigt im ORF-Interview: «Der Vincent und ich haben heute nicht unbedingt Nummernglück. Aber das nützt nichts. Es gab oben Wind, das hat man einfach gemerkt. Im Flachstück bist du dann nicht so gut dabei», so Mayer, der trotzdem auf Rang 4 fährt und festhält: «Es ist ein Freiluft-Sport.»

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