Marco Odermatt zeigt im Super-G mit der Startnummer 3 eine starke Leistung, seine Zeit wird nur von Vincent Kriechmayr unterboten. Der 23-Jährige freut sich über das Top-Ergebnis, bei Beat Feuz hält sich derweil die Enttäuschung trotz seines Ausfalls in Grenzen.
Zwölf Hundertstel fehlten Odermatt am Ende zum zweiten Super-G-Sieg seiner Karriere, dem ersten seit 2019 in Beaver Creek. Dass es nicht zuoberst aufs Treppchen reicht, fuchst den Nidwaldner nicht. «Zwölf Hundertstel, die findet man immer, aber da bin ich sicher nicht am Jammern. Ich war erst einmal in den Top 7 und das war beim Sieg. Es wäre ein bisschen gar frech, wenn man dann gleich zweimal gewinnt», so der strahlende Odermatt im Interview mit SRF.
Viel mehr freut sich Odermatt über seinen ersten Podestplatz in Kitzbühel: «Ja, das ist genial. Mega, mega cool.» Nach der Fahrt sei er nicht sicher gewesen, wie weit nach vorne es reichen würde, das sei im Super-G immer schwierig einzuschätzen. Er habe absichtlich eine frühe Startnummer gewählt, «dann musst du einfach deine Linie fahren». Und er habe auch gewusst, dass die Schlüsselstellen in etwa die gleichen bleiben würden wie in den Abfahrten. «Deshalb habe ich viel riskiert und es ist sehr viel aufgegangen», sagt er.
Kitzbühel sei eines der speziellsten Rennen im Ski-Sport, wenn nicht das speziellste. «Es war zwar nicht die Abfahrt. Aber schon mal so eine silberne ‹Gams› als Trophäe nach Hause nehmen zu können, ist perfekt. Damit geht ein kleiner Traum in Erfüllung», so Odermatt. Seine Erfolgsformel: «Wenn du hier auf dieser Strecke ganz vorne mitfahren willst, musst du ans Limit gehen oder sogar darüber hinaus.»
«Dieses Resultat hätte mich auch nicht glücklich gemacht»
Beat Feuz, der sich in Kitzbühel dank seiner beiden Siege in den Abfahrten unsterblich gemacht hat, kam im Super-G nicht mehr auf Touren und verpasste schliesslich im Zielhang ein Tor. «Auch wenn ich nicht ausgeschieden wäre, dieses Resultat hätte mich auch nicht glücklich gemacht», so der 33-Jährige im Interview mit SRF. Es sei eine «verkorkste» Fahrt gewesen und die Abstimmung habe nicht gepasst. Dass er auf der sehr eisigen Piste nicht um den Sieg werde mitkämpfen können, das sei ihm eigentlich schon vor dem Rennen klar gewesen.
Auf die Frage, ob er nach den beiden Abfahrts-Siegen anders ins Rennen gegangen sei, meint der Schangnauer: «Natürlich redet man sich ein, dass man nicht anders ins Rennen geht. Aber wahrscheinlich war nicht nur die Flasche da leer (zeigt auf seine Trinkflasche), sondern auch meine Flasche war leer.»
Das weitere Programm
Die nächsten Speed-Rennen stehen am 5. und 6. Februar in Garmisch-Partenkirchen (Super-G und Abfahrt) auf dem Programm. Danach beginnt die WM in Cortina. Für die Slalom-Spezialisten geht es am Dienstag in Schladming weiter, gefolgt von zwei Rennen am kommenden Wochenende in Chamonix.