Nach den abgesagten Männer-Rennen drohen auch die Abfahrten der Frauen in Zermatt/Cervinia dem Wetter zum Opfer zu fallen. Lara Gut-Behrami hofft, dass die Organisatoren vernünftig entscheiden.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Klappt es am Wochenende endlich mit der Premiere der Matterhorn-Abfahrt? Noch stehen die beiden Rennen am Samstag und Sonntag auf der Kippe.
- Das Abschlusstraining am Freitag musste wegen starken Windes abgesagt werden.
- Lara Gut-Behrami hat ihre Bedenken und hofft auf einen fairen Entscheid: «Ich hoffe einfach, dass die Rennen nicht um jeden Preis durchgepaukt werden.»
Die Gran Becca sei in sehr gutem Zustand, sagt Pistenbauer Didier Défago am Donnerstag im Interview mit blue Sport. Ganz zufrieden scheint Lara Gut-Behrami nach dem ersten Training auf der neuen Piste am Matterhorn aber nicht zu sein. «Vielleicht stellt ihr besser eine andere Frage», antwortet sie schmunzelnd den Reportern am Donnerstagabend auf die Frage, wie ihr die Gran Becca gefalle. «Es ist nicht die Art von Piste, wo ich am besten bin.» Gleit-Spezialistinnen sind im Vorteil.
Zu schaffen macht der Siegerin des Saison-Auftakts in Sölden (Riesenslalom) aber mehr die Ungewissheit über die Bedingungen. Im Donnerstagstraining hatten die 65 gestarteten Fahrerinnen von gelegentlichem Sonnenschein über leichte Böen bis hin zu leichtem Schneefall und Wind bei ihren Übungsfahrten alles erlebt.
«Oben kam der Gletscher raus, unten war es putzweich. Viel gesehen habe ich auch nicht, es war einfach weiss», wird Gut-Behrami vom «Blick» zitiert. Es hängt viel vom Wetter ab. Gibt es am Samstag einen schönen Tag, ist die Piste griffiger und schneller, die Sprünge gehen weiter und die Fahrerinnen können mehr ans Limit gehen.
Nur eines statt drei Trainings auf der Gran Becca
Einen Rückschlag gibt es für die Veranstalter aber am Freitag. Zu viel Wind und die Wettervorhersage, die keine Besserung verspricht, verhindern das geplante Abschlusstraining. Schon am Mittwoch musste das Training abgesagt werden. Die Wetteraussichten fürs Wochenende sind eigentlich nicht schlecht, aber im November ist das Wetter wechselhaft, besonders in den hohen Gebieten.
«Es ändert sich alles megaschnell», weiss die Tessinerin, die auf faire Bedingungen hofft. «Ich hoffe einfach, dass die Rennen nicht um jeden Preis durchgepaukt werden. Wenn man das Gefühl hat, dass man unbedingt fahren muss, fühlt man sich verarscht», macht sie deutlich.
Klar ist aber auch, dass die Organisatoren alles versuchen werden, damit die Rennen über die Bühne gehen können. Schon letztes Jahr mussten alle vier Matterhorn-Rennen abgesagt werden. Letzte Woche fiel die geplante Männer-Abfahrt ebenfalls dem Wetter zum Opfer.
«Viele Mitarbeiter und Freiwillige haben viele Stunden gearbeitet und versuchten, eine gute Piste hinzubringen», ärgert sich Défago noch immer über das abgesagte Männer-Rennen. «Aber das gehört zu unserem Sport. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Rennen abgesagt wird, und das ist immer eine Frustration.» Die Hoffnung ist bei Défago nun aber gross, dass mindestens ein Rennen am Wochenende über die Bühne gehen kann.