Die Schweizer trumpfen im letzten Weltcup-Rennen des Jahres noch einmal gross auf. Marco Odermatt gewinnt den Super-G in Bormio überlegen, Loïc Meillard wird hinter dem Österreicher Vincent Kriechmayr Dritter.
Der überlegene Odermatt distanzierte bei erneut schwierigsten Bedingungen auf der eisigen, unruhigen Piste «Stelvio» Kriechmayr um 64 Hundertstel. Meillard, der sich in dieser Disziplin seinen ersten Podestplatz sicherte, lag 1,22 Sekunden zurück. Bisher war Rang 7, herausgefahren vor knapp zwei Jahren in Garmisch, das Bestresultat des Neuenburgers im Super-G gewesen.
Odermatt und Meillard führten ein überzeugendes Schweizer Team an. Stefan Rogentin egalisierte mit Platz 7 sein zweitbestes Ergebnis im Weltcup, Gino Caviezel und Justin Murisier folgten auf den Plätzen 10 und 13. Alexis Monney lieferte bei seiner Super-G-Premiere im Weltcup dank Rang 23 gleich sein erstes zählbares Resultat ab.
Odermatt zeigte mit Ausnahme eines kleinen Fehlers im oberen Streckenteil eine grandiose Fahrt. Die Differenz im Duell mit Kriechmayr schuf er im letzten Abschnitt. In jenen Passagen war er 67 Hundertstel schneller als der Gewinner der Abfahrt vom Vortag. Die letzte Zwischenzeitmessung hatte Kriechmayr noch mit drei Hundertsteln Vorsprung passiert.
Mit seinem fünften Sieg in der laufenden Saison, dem zweiten in einem Super-G nach jenem in Lake Louise in Kanada, baute Odermatt seine Führung in der Weltcup-Gesamtwertung weiter aus. Er liegt nun 329 Punkte vor dem zweitplatzierten Aleksander Kilde. Der Norweger kam im dritten Super-G des Winters nicht über Rang 8 hinaus.
Auch im Disziplinen-Klassement liegt Odermatt nun allein in Front. Nach den ersten zwei Super-G hatte er sich die Leaderposition noch mit Kilde geteilt.
Odermatt will nach Traumjahr an Silvester «Gas geben»
Für Odermatt geht ein unglaubliches Jahr zu Ende. 2022 begann für ihn mit einem Sieg in Adelboden, nun endet es mit einem Sieg in Bormio. In der Zwischenzeit holte er zahlreiche Siege, gewann Olympiagold und den Gesamtweltcup. Und wurde als Schweizer Sportler des Jahrs ausgezeichnet. «Ein unglaubliches Jahr», sagt Odermatt im SRF-Interview.
Er sei sich nicht so sicher gewesen, ob er heute noch einmal auf höchsten Niveau abliefern könne, «aber es hat heute viel besser gepasst als gestern». Gestern wurde Odermatt in der Abfahrt von Bormio Vierter, hatte aber grossen Rückstand auf Sieger Kriechmayr. Er habe danach sein Material angepasst, was ihm geholfen habe. Dies sei gemeinsam mit dem Servicemann entschieden worden.
Nun folgt für Odermatt eine kleine Verschnaufpause, bevor es am 7. Januar in Adelboden mit einem Riesenslalom weitergehen soll. «Ich werde es am Silvester geniessen, zuhause mit dem Kollegen, und ein bisschen Gas geben», sagt er. «Ich brauche auch mal ein Ventil, um etwas durchzulüften. Am 2. Januar geht es dann aber schon wieder los mit der Vorbereitung auf Adelboden.»
Der Live-Ticker zum Nachlesen
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Liveticker
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Liveticker beendet
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Startnummer 48
🇨🇭 Kryenbühl ausgeschieden – und verletzt?
Und zum Schluss gibt es doch noch eine schlechte Nachricht fürs Schweizer Team. Urs Kryenbühl muss seine Fahrt schon nach wenigen Sekunden abbrechen. Der 28-Jährige, der gestern in der Abfahrt als Sechster glänzte, scheint sich weh getan zu haben. Er hält sich das Knie und braucht Hilfe, um die Strecke zu verlassen. Hoffentlich hat er sich nicht schwer verletzt.
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Startnummer 46
🇨🇭 Erste Weltcup-Punkte im Super-G für Monney
Alexis Monney rundet das starke Schweizer Teamergebnis mit einer guten Leistung ab. Er kommt als 21. ins Ziel und wird damit erstmals überhaupt im Super-G Weltcup-Punkte holen.
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Startnummer 40
🇨🇭 Roulin auf Zwischenrang 27
Gilles Roulin muss hier um ein Resultat in den Top 30 zittern. Er kommt mit 4,32 Sekunden Rückstand als 27. ins Ziel.
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Hund verirrt sich auf Piste
Jetzt rast auch noch ein Hund die Piste herunter! Natürlich nicht auf Skiern, sondern auf seinen vier Pfoten. Die Pistenarbeiter haben Mühe, den Vierbeiner einzufangen, schaffen es aber doch noch – jetzt kann's endlich weitergehen.
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Startnummer 33
Schlimmer Sturz von Sarrazin
Bis jetzt verlief das Rennen ohne Stürze, jetzt hat es mit Cyprien Sarrazin doch noch einen erwischt. Der Franzose kommt aber offenbar glimpflich davon und kann Entwarnung geben. Das Rennen ist nun aber unterbrochen.
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Startnummer 30
Babinsky verdrängt Caviezel
Und dann kommt doch noch einer, der in die Top 10 fährt: Stefan Babinsky aus Österreich kommt als Neunter ins Ziel, schiebt Gino Caviezel damit auf Platz 10. Aktuell stehen gleich vier Schweizer in den Top 10: Odermatt (1.), Meillard (3.), Rogentin (7.) und Caviezel (10.). Ein sackstarkes Teamergebnis für die Schweiz.
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Startnummer 29
Chilene reiht sich zuhinterst ein
Ein Südamerikaner auf Skiern – ja, das gibts! Henrik von Appen heisst der Mann, der für Chile an den Start geht. Mit den Podestplätzen hat er aber nichts am Hut. Mit 5,64 Sekunden ist er am Ende des Zwischenklassements.
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Startnummer 28
Thompson vier Sekunden zurück
Broderick Thompson hat Mühe und kommt mit grossem Rückstand ins Ziel. Zwischenrang 20.
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Startnummer 27
Hemetsberger rast knapp am Podest vorbei
Und dann wackelt Meillards Podestplatz doch noch einmal! Daniel Hemetsberger aus Österreich kann hier lange gut mithalten und kommt als Vierter ins Ziel – mit nur 14 Hundertstel Rückstand auf Meillard.
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Startnummer 26
Innerhofer auf Zwischenrang 14
Für Lokalmatador Christof Innerhofer wird es heute nichts mit einem Top-10-Platz. Er kommt als 14. ins Ziel.
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Startnummer 25
Philp kommt nicht ins Ziel
Wir fragen uns, wer Meillard im Kampf um den Podestplatz noch gefährlich werden kann. Trevor Philp ist es nicht, er ist der vierte Fahrer, der ein Tor verpasst und ausscheidet.
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Startnummer 24
Seger ohne Chance auf Top-15-Resultat
Der Kanadier Brodie Seger verpasst hier einen Exploit. Mit fast fünf Sekunden Rückstand auf Odermatt kommt er ins Ziel. Zwischenrang 18.
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Startnummer 23
Clarey ausgeschieden
Johan Clarey ist anzumerken, dass er sehr mit der Piste zu kämpfen hat. Im Schlussteil geht ihm die Kraft dann endgültig aus. Er passt eines der letzten Tore und scheidet aus.
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Startnummer 22
Cater klar geschlagen
Martin Cater kann nicht mit den Besten mithalten und landet auf Zwischenrang 15.
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Startnummer 21
🇨🇭 Meillard auf dem Podest?!
Sackstark von Loïc Meillard! Dem Westschweizer gelingt eine fehlerfreie und vor allem auch schnelle Fahrt. Mit 1,22 Sekunden Rückstand kommt Meillard als Dritter ins Ziel. Reicht es für den Podestplatz? Wir drücken die Daumen.
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Startnummer 20
Baumann deutlich geschlagen
Romed Baumann verliert fast vier Sekunden auf Odermatt und verpasst die Top 10 deutlich.
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Startnummer 19
Allegre knapp schneller als Murisier
Wenige Hundertstel schneller als Murisier ist Nils Allegre. Der Franzose verdrängt den Schweizer damit vom 9. Zwischenrang.
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Startnummer 18
🇨🇭 Murisier in den Top 10
Riesenslalom-Spezialist Justin Murisier zeigt eine gute, wenn auch nicht fehlerfreie Fahrt. Im unteren Teil hat er eine Schrecksekunde zu überstehen, die wohl nochmals etwas Zeit kostete. Am Ende kommt Murisier als Neunter ins Ziel.
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Startnummer 17
Giezendanner reiht sich zuhinterst ein
Blaise Giezendanner ist immer für eine Überraschung gut – heute aber nicht. Der Franzose ist noch langsamer als Ganong und hat im Ziel satte 5,58 Sekunden Rückstand auf Odermatt.
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Startnummer 16
Ganong verliert fünf Sekunden auf Odermatt
Schon bei der ersten Zwischenzeit hat Travis Ganong eine Sekunde Rückstand – und dieser wächst im Verlauf des Rennens immer weiter an. Am Ende ist der US-Amerikaner mehr als fünf Sekunden (!) langsamer als Odermatt. Er reiht sich damit zuhinterst im Zwischenklassement ein.
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Startnummer 15
Cochran-Siegle als Neunter im Ziel
Einige hatten heute auch Ryan Cochran-Siegle auf dem Zettel, doch für den US-Amerikaner wird es heute nichts mit dem Podest. 2,63 Sekunden Rückstand bedeuten Zwischenrang 9. Damit sind die ersten 15 Fahrer im Ziel – an Odermatts Sieg wird es nun kaum noch etwas zu Rütteln geben.
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Startnummer 14
Sander drei Sekunden zurück
Andreas Sander kann nicht mit den Besten mithalten. Die drei Sekunden Rückstand auf Odermatt bedeuten Rang 10.
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Startnummer 13
Auch Kriechmayr kann Odermatt nicht verdrängen
Lange sieht es danach aus, dass Vincent Kriechmayr die Führung übernehmen kann. Bis zur letzten Zwischenzeit liegt der Österreicher, der am Mittwoch die Abfahrt gewann, in Führung. Doch im Schlussteil verliert er doch noch einige Zehntel auf den Schweizer und kommt mit einem Rückstand von 64 Hundertstel ins Ziel. Das dürfte fürs Podest reichen.
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Startnummer 12
🇨🇭 Rogentin mit starkem Auftritt
Stefan Rogentin darf sich Hoffnungen auf ein weiteres Top-Resultat machen. Mit 1,54 Sekunden Rückstand kommt er als Vierter ins Ziel – ist nur 14 Hundertstel langsamer als Pinturault auf Rang 2.
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Startnummer 11
Pinturault auf Zwischenrang 2
Alexis Pinturault kann oben noch einigermassen mit Odermatt mithalten, verliert im Verlauf des Rennens aber auch viel Zeit auf den Schweizer. Schliesslich kommt er aber doch als Zweiter ins Ziel – und darf sich durchaus Hoffnungen aufs Podest machen.
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Startnummer 10
Haaser ausgeschieden
Wie schon Paris wird auch Raphael Haaser die eisige Piste zum Verhängnis. Der Österreicher scheidet im oberen Streckenteil aus.
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Startnummer 9
Kilde deutlich geschlagen
Odermatts grösster Konkurrent Aleksander Aamodt Kilde bleibt heute ohne Chance. Nach dem einen oder anderen Fehler kommt der Norweger mit 2,15 Sekunden Rückstand auf Odermatt als Dritter ins Ziel. Das wird dann wohl auch mit dem Podest nichts heute.
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Startnummer 8
Crawford mit 1,5 Sekunden Rückstand
James Crawford glänzte am Mittwoch in der Abfahrt mit Platz 2. Heute bleibt er – zumindest gemessen an Odermatt – chancenlos. Mit 1,5 Sekunden Rückstand landet der Kanadier immerhin auf Zwischenrang 2.
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Startnummer 7
🇨🇭 Odermatt nimmt der Konkurrenz über 2 Sekunden ab
Wow! Einfach nur wow, was dieser Marco Odermatt hier wieder zeigt. Raus aus dem Starthaus und dann Vollgas – der eisigen Piste zum Trotz. Im Ziel hat der Nidwaldner 2,26 Sekunden Vorsprung auf Caviezel. Eine Zeit, die heute kaum zu schlagen ist.
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Startnummer 5
Casse klar geschlagen
Mit Mattia Casse kommt der nächste Italiener – und seine Fahrt ist von oben bis unten ein Knorz. Mit fast 1,5 Sekunden Rückstand kommt er ins Ziel. Da hätte der eine oder andere sicher mehr erwartet.
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Startnummer 4
🇨🇭 Caviezel macht unter viel Zeit gut
Mit Gino Caviezel geht der erste Schweizer ins Rennen. Im Mittelteil verliert er sehr viel Zeit auf Sejersted, hat zwischenzeitlich 65 Hunderstel Rückstand. Doch unten dreht Caviezel auf und übernimmt tatsächlich die Führung. Mit 24 Hundertstel Vorsprung.
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Startnummer 3
Sejersted übernimmt die Führung
Auch die Fahrt von Adrian Sejersted zeigt, dass das hier heute eine sehr schwierige Angelegenheit ist für die Ski-Cracks. Er kommt aber etwas besser zurecht als Ferstl und übernimmt mit 25 Hundertstel Vorsprung die Führung.
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Startnummer 2
Ferstl als erster Fahrer im Ziel
So kommt die erste Richtzeit von Josef Ferstl. Der Deutsche kommt nach einer rutschigen Fahrt mit einer Zeit von 1:32.02 ins Ziel.
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Startnummer 1
Paris scheidet aus
Die Rennen in Bormio hat Dominik Paris eigentlich am liebsten. Nach der Enttäuschung in der Abfahrt (nur Platz 10 für den Seriensieger) wird auch der Super G für den Italiener zu einem Rennen zum Vergessen. Schon nach wenigen Toren scheidet er aus.
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So starten die Schweizer
Acht Schweizer gehen in Bormio an den Start
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- 4: Gino Caviezel
- 7: Marco Odermatt
- 12: Stefan Rogentin
- 18: Justin Murisier
- 21: Loic Meillard
- 40: Gilles Roulin
- 46: Alexis Monney
- 48: Urs Kryenbühl
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Die Startliste (erste 30 Fahrer)
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Mayer tritt zurück
Schon einige Stunden vor dem Rennen kommt der Paukenschlag des Tages: Der dreifache Olympiasieger Matthias Mayer gibt überraschend seinen sofortigen Rücktritt bekannt und wird auch in Bormio nicht mehr starten. Mehr dazu liest du hier.
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Hallo ...
und herzlich willkommen zum Super-G in Bormio. Auf der gefürchteten Stelvio konnte Vincent Kriechmayr am Mittwoch die Abfahrt gewinnen. Entsprechend gehört der Österreicher auch heute zu den grossen Anwärtern auf den Sieg. Die Top-Favoriten auf den Sieg heissen aber einmal mehr Marco Odermatt und Aleksander Aamodt Kilde. Der Schweizer und der Norweger lieferten sich schon in den ersten beiden Super-G-Rennen dieses Winters ein Kopf-an-Kopf-Rennen, beide konnte je einmal gewinnen und einen zweiten Platz holen.