Ski Alpin Lehmann: «Der Skisport muss moderner werden»

bam

14.3.2020

Wird Urs Lehmann als Nachfolger von Gian Franco Kaspar gewählt? Die Kandidatur könnte sich aufgrund des Coronavirus' verzögern.
Wird Urs Lehmann als Nachfolger von Gian Franco Kaspar gewählt? Die Kandidatur könnte sich aufgrund des Coronavirus' verzögern.
Bild: Keystone

Ob Urs Lehmann für das FIS-Präsidium kandidieren wird, ist aufgrund der aktuellen globalen Situation noch nicht sicher. Doch der Swiss-Ski-Präsident weiss genau, auf welche Themen er den Fokus legen würde.

Urs Lehman ist seit zwölf Jahren als Präsident bei Swiss Ski tätig. Der Sieg im Nationencup ist der grösste Erfolg in seiner Funktionärskarriere. Er hat nie daran gezweifelt, dass die Schweiz wieder die Nummer 1 im Skizirkus werden kann. «Es ist die Konsequenz jahrelanger, harter Arbeit – nicht nur von mir, sondern des ganzen Teams», sagt Urs Lehmann im Interview mit «Blick»

Österreich nach 31 Jahren endlich zu schlagen, das ist auch für den Präsidenten von Swiss Ski eine Genugtuung. «Wir haben konsequent unseren Job gemacht. Für mich ist wichtig, dass unsere Kurve seit 2013 nach oben zeigt», sagt Lehmann gegenüber der «NZZ». Aussagen von Athleten wie Carlo Janka und Daniel Yule, dass sie die Nationenwertung nicht interessiere, lassen den 50-Jährigen nicht kalt. «Wir machen immer mehr für die Athleten. Janka nahmen wir an Grossanlässe mit, obwohl er die Selektionskriterien nicht erfüllt hatte. Deshalb reden wir heute mit den Athleten und erklären ihnen zum Beispiel, dass wir von unseren Sponsoren eine Prämie von rund 300'000 Franken bekommen für den Sieg in der Nationenwertung.» Das Geld fliesst wieder in den Sport, hauptsächlich in den Nachwuchs.

Wie das Duell mit Österreich in Zukunft aussieht, kann Lehmann nicht sagen. «Das ist völlig offen. Was super ist. Das kann man vermarkten, das macht uns noch attraktiver.»

Übernimmt Lehmann das FIS-Präsidium?

Wie lange Lehmann noch Präsident von Swiss Ski sein wird, ist nicht gewiss. Gerüchten zufolge wird er als Nachfolger von FIS-Präsident Gian Franco Kaspar gehandelt, auch wenn er seine Bewerbung noch nicht eingereicht habe. «Es ist nicht der Moment, um darüber zu reden», sagt Lehmann zur «NZZ». «Wegen des Coronavirus hängt zu viel in der Schwebe. Der FIS-Kongress wird kaum wie geplant im Mai in Thailand stattfinden. Es gibt ein Szenario, dass er in den Herbst und nach Zürich verschoben wird.» Trotzdem gilt Lehmann bereits jetzt als Topfavorit.

Lehmann macht kein Geheimnis daraus, dass er gerne über die Zukunft des Skisports mitbestimmen würde. Auch wenn die FIS in der Vergangenheit vieles richtig gemacht habe, gäbe es diverse Punkte, die seiner Meinung nach geändert werden sollten. «Im alpinen Bereich gibt es die Diskussion um die Parallel-Events, die nicht etabliert sind. Und auch die Kombination ist nicht ausgereift.»

Weiter möchte Lehmann den Skizirkus attraktiver für Junge machen. «Der Skisport muss moderner werden, die Jungen abholen.» Dies will er mit virtuellen Massnahmen schaffen. «Ein Beispiel: Die Formel E hat es in die E-Sports-Welt geschafft. Da kann man virtuell im Rennen mitfahren, gegen den Ersten kämpfen. Das ist eine meiner Visionen. Viele unserer Sportarten wären dafür prädestiniert – Ski alpin, Skicross oder Skispringen.»

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