Dank seiner perfekt ausgeführten «Doppelblock»-Technik ist Ramon Zenhäusern in Parallel-Rennen zuletzt beinahe unschlagbar. Für Ted Ligety allerdings schadet dieser Fahrstil den Parallel-Rennen enorm.
Der Schwede André Myhrer gilt als der Mann, der die «Doppelblock»-Technik in den alpinen Skisport einführte. Dabei werden die zu passierenden Tore mit beiden Armen richtiggehend weggefaustet, wodurch eine noch direktere Linie möglich wird. Angewendet wird diese (bisher jedenfalls) nur in Parallel-Rennen, dort aber äusserst erfolgreich.
Beim City-Event von Stockholm am Dienstagabend steht der angesprochene Myhrer auch dank dem «neuen» Fahrstil im Final und wird dort von Ramon Zenhäusern bezwungen, der nach dem Vorbild des Schweden viel ins Training der «Doppelblock»-Technik investierte und diese mittlerweile fast in Perfektion beherrscht. Ein klarer Vorteil dabei: die Körpergrösse.
Es leuchtet ein, dass der «Doppelmeter», wie Zenhäusern auch genannt wird, die Tore von oben herab besser aus dem Weg räumen kann als beispielsweise Slalom-Dominator Marcel Hirscher mit einer Körpergrösse von 1,73 Meter. Dass der Österreicher am Dienstag im Viertelfinal aber nur deshalb an Zenhäusern scheitert, ist zu bezweifeln. Auch der Walliser macht nach seinem Sieg klar, dass sein starkes Abschneiden keinesfalls ein Selbstläufer ist.
«Parallel-Rennen sind ruiniert»
Dennoch ist die «Doppelblock»-Technik im Ski-Zirkus umstritten. Zu den Kritikern gehört dabei der Techniker Ted Ligety, der sich noch während dem City Event in Stockholm auf Twitter zu Wort meldet. «Die 'Doppelblock'-Technik hat die Parallel-Rennen ruiniert. Es muss eine Alternative gefunden werden.»
Der Amerikaner hat auch schon mögliche Anpassungen im Kopf und schlägt vor, den Fahrern beispielsweise eine Zeitstrafe aufzubrummen, wenn sich ein Tor aus der Verankerung löst. Auch die Verwendung von Snowboard-Toren oder grössere Abstände zwischen den einzelnen Toren würde für Ligety einer Verbesserung gleichkommen. Ausserdem soll vorgeschrieben werden, welche Skier für Parallel-Rennen erlaubt sind. Zustimmung erhält er unter anderem von der frischgebackenen Abfahrtsweltmeisterin Ilka Stuhec.