Der Franzose Victor Muffat-Jeandet ist beim Riesenslalom in Adelboden schwer gestürzt. Der Technik-Spezialist gibt nun teilweise Entwarnung – der Ausfall für die Heim-WM droht dennoch.
Victor Muffat-Jeandet ist nach dem ersten Riesenslalom-Durchgang am Chuenisbergli auf dem starken siebten Rang klassiert. Doch der zweite Lauf des Ski-Klassikers verläuft für den Franzosen tragisch. Bereits nach wenigen Toren hängt Muffat-Jeandet bei einer Welle an einem Tor ein, gerät aus dem Gleichgewicht und fliegt mit voller Wucht auf den Kopf und anschliessend in die Fangnetze. Es folgt ein Unterbruch von mehreren Minuten, bevor das Rennen mit den Top 6 weitergeht.
Während Marco Odermatt das Rennen in Adelboden in der Folge souverän gewinnt, geht es für Muffat-Jeandet weiter ins Inselspital nach Bern, wo er genauer untersucht wird. Der französische Verband teilt in der Folge mit, dass sich der 33-Jährige eine Gehirnerschütterung und einen Nasenbeinbruch zugezogen hat und eine Verletzung an der Hand habe genäht werden müssen.
Nun hat sich Muffat-Jeandet per Instagram aus dem Spital gemeldet. Der Techniker teilt schockierende Bilder, gibt dabei aber zumindest teilweise Entwarnung: «Ich wurde mit dem Flugzeug direkt ins Spital Bern geflogen, weil ich stark blutete und sie Angst vor dem Schock hatten. Meine Hand wurde am Abend genäht und es scheint keine Sehnen- oder Nervenprobleme zu geben, die gebrochene Nase ist offen, sie wurde auch direkt mitten in der Nacht operiert. Der Rest des Kopfes und des Rückens sieht gut aus.»
Weniger gut gehe es seinem linken Knie. Muffat-Jeandet schreibt, dass in den kommenden Tagen weitere Untersuchungen anstehen. «Ich warte auf meinen Rücktransport, um weitere Tests an meinem linken Knie durchzuführen, dem es nicht sehr gut geht»
In seinem Posting bedankte sich Muffat-Jeandet auch für all die netten Nachrichten und unterstreicht: «Vor allem danke an die Retter in Adelboden und alle Teams im Spital in Bern, dass sie sich so gut um mich gekümmert haben.»
Der verflixte 7. Januar
Muffat-Jeandet droht durch seine diversen Verletzungen erneut kurz vor einem Grossanlass ein bitterer Ausfall. Und erneut ist es der 7. Januar, der definitiv nicht zum Glückstag für den Franzosen wird. Denn am 7. Januar 2022 verletzte sich Muffat-Jeandet beim fahrlässig durchgeführten Slalom von Zagreb. Damals erlitt er einen Knöchelbruch, welchen ihn die Olympischen Spiele in Peking kostete.
Der nächste Grossanlass wäre für Muffat-Jeandet ein ganz besonderer: Die Heim-WM in Courchevel/Méribel findet vom 6. bis 19. Februar 2023 statt. Für den Franzosen bleibt also nicht viel Zeit zur Regeneration.
Neben dem Slalom und dem Riesenslalom wäre Muffat-Jeandet an der WM vor allem in der Alpinen Kombination ein heisser Kandidat für eine Medaille gewesen. 2018 gewann Muffat-Jeandet an den Olympischen Spielen Bronze in der Disziplin, die im Weltcup-Kalender gar kein Bestandteil mehr ist.