Für Johannes Hösflot Klaebo (Disqualifikation) und Alexander Bolschunow («nur» Silber) endete die Langlauf-WM in Oberstdorf in einem Drama. Die gute Beziehung der beiden Erzrivalen soll darunter aber nicht leiden.
Bei Bolschunow flossen nach dem Rennen Tränen. «Ja, ich habe geweint, weil das alles so unfair war», erklärt der Russe seinen emotionalen Ausbruch. Klaebo, den er beim 50-km-Rennen an der WM in Oberstdorf kurz vor dem Ziel touchierte und der später disqualifiziert wurde, suchte im Zielraum sofort das Gespräch und spendete Trost.
«Ich hoffe, wir können unsere gute Kameradschaft im Sport fortsetzen.»
Erinnern kann sich Bolschunow daran nur noch vage: «Ich war sehr aufgeregt und habe gar nicht gehört, was Johannes (Klaebo) zu mir gesagt hat. Ich hoffe, wir können unsere gute Kameradschaft im Sport fortsetzen.» Nach der Sieger-Zeremonie, bei der sich Bolschunow weigerte, die Silbermedaille um den Hals zu hängen, gab er zu Protokoll: «Ich kann nur sagen, dass der Gewinner heute Klaebo oder Bolschunow hätte heissen müssen – und nicht Iversen. Das ist kein gutes Ende für diesen Tag.» Eine Aussage, der man nicht widersprechen kann.
An der guten Beziehung zwischen Bolschunow und Klaebo soll sich trotz des mehr als nur ärgerlichen Vorfalls nichts ändern, wie aus dem Umfeld des russischen Skilanglauf-Verbands zu vernehmen ist. So verrät Präsidentin Jelena Välbe nun gegenüber «Sport Ekspress», dass Bolschunow am 24. April seine Freundin Anna Zherebjatjeva heiraten werde. Und Klaebo erhalte eine Einladung. «Ich bin für die Beschaffung von Visa verantwortlich, aber ich habe den Pass von Johannes noch nicht erhalten.» Der dürfte die Einladung aber annehmen. So habe er bereits gescherzt, dass er auf der Feier als Kellner arbeiten wolle, führt Välbe aus. Ein Happy End ist in Sicht.