Ski-WM Nach umstrittenen WM-Parallelevents: Ski-Renndirektor Waldner erhält Morddrohungen

dpa/jar

19.2.2021 - 11:04

FIS-Rennchef Markus Waldner stand in den letzten Tagen mehrmals in der Kritik.
FIS-Rennchef Markus Waldner stand in den letzten Tagen mehrmals in der Kritik.
Bild: Keystone

Der Renndirektor des Ski-Weltverbandes Fis, Markus Waldner, hat nach den umstrittenen WM-Parallelrennen am Dienstag E-Mails mit Morddrohungen erhalten. 

Das teilten die Veranstalter der alpinen Titelkämpfe in Cortina d'Ampezzo am Donnerstag mit und sicherten Waldner geschlossen «ihre Unterstützung und Soldarität» zu. Sie seien «offen für ehrliche Konfrontation», schrieben die WM-Ausrichter, «aber Drohungen jeglicher Art sind vollkommen inakzeptabel». Zuvor hatte die «Tiroler Tageszeitung» von einer derartigen Drohung gegen Waldner berichtet. Demnach sollen die E-Mails aus der Schweiz gekommen sein.

Kurs und Reglement bei der WM-Premiere der Einzel-Parallelrennen für Damen und Herren hatten am Dienstag sowohl bei Athletinnen und Athleten als auch bei TV-Kommentatoren reichlich Kritik hervorgerufen.

Der Modus des Wettbewerbs sieht vor, dass die Teilnehmer pro Runde zweimal gegeneinander fahren, je einmal auf jedem Kurs. Grundsätzlich werden die Zeiten dann addiert und der Schnellere kommt weiter. Wenn man aber im ersten Lauf stürzt oder sich einen zu grossen Rückstand anhäuft, läuft die Zeit nicht ewig weiter, sondern wird bei 0,50 Sekunden gestoppt. Eine halbe Sekunde war demnach der maximale Rückstand vor dem zweiten Lauf.



Weil ein Kurs aber deutlich langsamer war, man also teilweise mehr als eine halbe Sekunde verlor, waren die Athleten im Nachteil, die im entscheidenden Lauf auf jenem Streckenteil fahren mussten. So bezeichnete die früh ausgeschiedene Italienerin Federica Brignone den Wettkampf etwa als «das unfairste Rennen meines Lebens». Auch der Schweizer Loïc Meillard, dem die Bestzeit in der Qualifikation letztlich zum Verhängnis wurde und womöglich Gold kostete, sprach von unfairen Bedingungen.

Markus Waldner entschuldigte sich danach und gestand Fehler ein: «Wir sind auch nicht glücklich und bedauern, wie es gelaufen ist. Wir haben heute viel gelernt.» Es sei allerdings ungemein schwierig, parallel zwei gleiche Kurse hinzubekommen.



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dpa/jar