Ski alpin Neuanfang: Lara Gut-Behrami will zurück an die Spitze

pat

14.8.2019

Lara Gut-Behrami blickt mit viel Zuversicht auf die neue Saison.
Lara Gut-Behrami blickt mit viel Zuversicht auf die neue Saison.
Bild: Keystone

Lara Gut-Behrami blickt auf einen enttäuschenden Winter zurück. Nun drückt sie die Reset-Taste – mit dem Ziel, wieder ganz vorne mitzumischen.

Swiss-Ski-Geschäftsführer Markus Wolf sagte im Frühjahr auf Gut-Behrami angesprochen: «Wir werden nach der Saison alles kritisch hinterfragen.» Vor allem die Frage stand im Raum, ob ihr Privatteam noch gerechtfertigt ist. Wie «Blick» berichtet wird Vater Paul weiterhin vom Verband auf Mandatsbasis bezahlt, ansonsten ändert sich einiges.

Was sich konkret ändert

José Luis Alejo Hervas soll Gut-Behrami Feuer unter dem Hintern machen. Der Spanier gilt als knallharter Konditionstrainer und war in den letzten drei Jahren für die Fitness der norwegischen Frauen verantwortlich. Der Vorschlag ihn zu engagieren kam von Gut-Behrami selbst, wie Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor im «Blick» verrät: «Sie wollte einen neuen Input bei der physischen Vorbereitung. Der Zufall will es, dass ich Alejo seit einigen Jahren kenne. Ein guter Typ, ein absoluter Gewinn.» Bezahlt wird Hervas von Swiss Ski, was bei Vorgänger Patrick Flaction nicht der Fall war. Dies weil Hervas auch die anderen Fahrerinnen der Speed-Gruppe unterstützt, wie Tschuor festhält.

Ein wichtiger Punkt: Gut-Behrami hat im Sommer viel Material getestet. Etwas, das sie im letzten Jahr aus der Sicht von Head-Rennchef Rainer Salzgeber nicht getan hat. Dieser kritisierte die Schweizerin in einem Interview nach der vergangenen Saison öffentlich: «Der Riesenslalom ist die Kerndisziplin. Im letzten Sommer und Herbst hatte Lara aber nicht den richtigen Fokus, sie nahm alles zu locker.» Sie habe zu wenig Material getestet, doch Skier, Bindungen, Platten und Schuhe würden sich rasant weiter entwickeln. «Wenn man aber neue Modelle gar nicht probiert oder nach einem Lauf sagt, sie würden nichts taugen, ist man auf dem falschen Weg.» Mit seiner Kritik ist er also auf offene Ohren gestossen.

Laras Ehemann Valon Behrami steht neu beim FC Sion unter Vertrag und gemeinsam werden sie ins Wallis ziehen. Bereits jetzt sind sie in einer Suite des Porte d’Octodure in Martigny einquartiert. Sicher kein Nachteil, denn die Gletscher von Saas Fee und Zermatt, zwei wichtige Stationen im Sommer, erreicht sie so schneller als wenn sie wie bis anhin aus dem Tessin anreisen müsste.

Dank Valon hat Lara auch in sportlich wenig erfolgreichen Zeiten das Lachen nie verloren.
Dank Valon hat Lara auch in sportlich wenig erfolgreichen Zeiten das Lachen nie verloren.
Bild: Keystone

Seit ihrem Kreuzbandriss 2017 hatte Gut-Behrami eine persönliche Medienbetreuerin. Dies wird in der kommenden Saison nicht mehr der Fall sein. «Lara wird ab sofort wie jede andere Fahrerin behandelt und hat keine Spezialansprüche», erklärt Tschuor im «Blick». All zu grosse Auswirkungen auf ihre Leistungen sollte dies ohnehin nicht haben.

Erster Härtetest Ende Oktober

Die Gesamtweltcupsiegerin von 2016 kommentiert die Änderungen nicht, die Antwort will sie auf der Piste geben. Tschuor zeigt sich indes optimistisch: «Lara war in einer Baisse. Wir möchten sie unterstützen. Ich bin positiv, dass die getroffenen Massnahmen greifen werden. Sie ist sehr fokussiert, motiviert und will zurück an die Spitze.»

Die erste aussagekräftige Standortbestimmung wird es am 26. Oktober geben. Dann findet in Sölden der erste Riesenslalom der Saison statt.

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