Marco Odermatt Marco Odermatt: «Ich war froh, Cortina endlich zu verlassen»

Von Adrian Ehrat

26.2.2021

Marco Odermatt spricht im Skype-Interview mit «blue Sport» über die Enttäuschung an der WM und die bevorstehenden Herausforderungen im Kampf und die Weltcup-Kugeln.

Die Form war gut. Die Resultate ausgezeichnet. Gleich sechs Mal stand der 23-Jährige in diesem Winter auf dem Podest. Doch an seiner ersten Weltmeisterschaft mit höheren Ambitionen bezahlte Marco Odermatt Lehrgeld. «Das Rennen, in dem ich die kleinsten Chancen hatte, war mein bestes», so sein Fazit. Tatsächlich unterstrich sein 4. Platz in der Abfahrt, dass er eigentlich bereit gewesen wäre. Doch es kam anders. Für den ehemaligen Ski-Fahrer Silvan Zurbriggens war Odermatt aus Schweizer Sicht sogar «der Verlierer der WM».

«Die Aussicht, dass ich noch viele Weltmeisterschaften vor mir habe, ist im Moment ein schwacher Trost», meinte der Ausnahmekönner aus Hergiswil und sprach nach dem Ausscheiden im Riesenslalom, wo er sich die grössten Medaillen-Chancen ausrechnete, von einer «sehr, sehr grossen Enttäuschung» und «einer der schwärzesten Tage in meiner Karriere».



Rennen um die Kristallkugeln lanciert

Im Interview mit «blue Sport» gibt der Nidwaldner zu, dass er nach «langen zwei Wochen» froh war, «Cortina endlich zu verlassen.» Sobald er die Schweizer Grenze passiert habe, seien die Resultate schnell abgehakt gewesen. Mit Ski-Touren in der Heimat erholte er sich von den Strapazen: «Eine Pause tut immer gut.» Es sei erstaunlich, wie schnell man wieder Lust aufs Skifahren bekomme.

Dieses Wochenende geht es im bulgarischen Bansko weiter im Ski-Zirkus. Am Samstag und Sonntag stehen gleich zwei Riesenslaloms auf dem Programm. Odermatt ist in dieser Disziplin (wie auch im Gesamtweltcup) Zweiter, nur Alexis Pinturault steht ihm vor der Sonne. «Ich probiere Alexis so nervös wie möglich zu machen, es sind noch viele Rennen zu bestreiten», sagt Odermatt. Am Schluss sei auch wichtig, wie viel Energie man noch im Tank habe. 



Der Rückstand im Gesamtweltcup auf den Franzosen beträgt mehr als 200 Punkte. «Dort habe ich sicher nicht realistische Chancen.» Nichtsdestotrotz werde erst am Ende abgerechnet. Taktieren will er nicht, grundsätzlich probiere man auf Attacke zu fahren, hält er fest. «Nach ein paar Toren merkt man schnell, ob es passt oder nicht.» Sonst müsse man halt nachjustieren.

Ob Odermatt die richtige Dosis findet, erfahren Sie am Samstag im Live-Ticker ab 9.50 Uhr



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